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Beispiele für solidarisches Handeln

Immer weniger Menschen haben Arbeit. Wer Arbeit hat, leidet oft unter Stress – und hat Angst, seine Stelle zu verlieren. Die diesjährige Fasten-Aktion der grossen kirchlichen Hilfswerke ist äusserst aktuell.

„Arbeit und Solidarität bedingen sich gegenseitig. Wer arbeiten kann, erfährt sich als Teil der Menschheit. Eine Menschheit, die genügend Arbeitsplätze schafft, braucht Globalisierung nicht zu fürchten. Unsere Hilfswerke setzen sich mit ihrer Aktion `Solidarität schafft Arbeit` dafür ein – hier bei uns und vor allem mit ihrer Projektarbeit in der Dritten Welt.“

Das schreibt Bischof Ivo Fürer, St. Gallen, Präsident des Fastenopfer-Stiftungsrates, in seinem Vorwort zur Fasten-Agenda. Die Kampagne 1999 richtet den Blick auf die vielfältigen Formen von Arbeit und das immer grösser werdende Problem der Arbeitslosigkeit, von der insbesondere die Länder des Südens betroffen sind, aber auch die Schweiz. Deshalb lautet die Kernbotschaft für 1999:

„In einer Zeit tiefgreifenden globaler Umwälzungen…betonen wir den christlichen Grundsatz vom unbedingten Wert jedes einzelnen Menschen. Das bedeutet, dass alle Menschen denselben Anspruch auf ein erfülltes Leben haben. Deshalb verlangen wir Arbeit für alle, Existenzsicherung für alle, Würde für alle.“

Angst und Stress

Wie lebenswichtig solche Postulate sind, zeigt ein kurzer Blick auf die heutige Arbeitssituation:

  • Neue Technologien zerstören mehr Arbeitsplätze als sie neue schaffen.
  • Erwerbslose leiden an Depressionen, verlieren ihr Selbstwertgefühl und sind vom Ausschluss aus den sozialen Netzen bedroht.
  • Angst und Stress steigen bei jenen, die noch eine Erwerbsarbeit haben.
  • Die Wirtschaft übernimmt das Primat über die Politik und verabschiedet sich zunehmend von ihrer sozialen Verantwortung.
  • Viele Jugendliche sehen wenig Chancen, je einen befriedigenden Arbeitsplatz zu finden.
  • Frauen sind in der Arbeitswelt noch immer stark benachteiligt; sie leisten insgesamt mehr, verdienen aber weniger als die Männer.
  • In Zusammenarbeit mit ihren Partnerorganisationen im Süden setzen sich Fastenopfer und Brot für alle dafür ein, dass die Voraussetzungen für ein Leben in sozialer Sicherheit geschaffen werden.

Dazu ein paar Beispiele:

Überleben sichern

In den Armenquartieren von Lima haben sich Nachbarschaften zu Gemeinschaftsküchen – „comedores“ – zusammengetan, damit es jeder Familie mindestens einmal im Tag zu einer nahrhaften Mahlzeit reicht. Aus dieser Selbsthilfeaktion sind weitere Kleinunternehmen entstanden, eine Bäckerei zum Beispiel, und ein genossenschaftlich geführter Laden für die Dinge des täglichen Bedarfs. Solche Projekte, die vom Fastenopfer unterstützt werden, dienen der ganzen Gemeinschaft und schaffen Arbeitssplätze.

Kleinbäuerliche Landwirtschaft

In Kitui, Kenia, haben 190 Selbsthilfegruppen, vor allem Frauen, ein eigenes Kredit- und Sparsystem aufgezogen. Sie kurbeln damit die Nahrungsmittelproduktion und ihre Vermarktung an und verbessern das Einkommen. Die Männer haben in der gleichen Zeit eine Ziegelei für den Eigenbedarf und den Verkauf aufgebaut. Das Fastenopfer unterstützt derartige Initiativen, die nicht zuletzt ein wirksames Mittel gegen die Landflucht sind, in Kenia und in andern Ländern des Südens.

Gute Ausbildung

Die globalisierte Marktwirtschaft trifft vor allem Menschen mit ungenügender oder fehlender Schulbildung. Deshalb ist Bildung ein Grundpfeiler der Hilfswerkarbeit in den Ländern des Südens. Ausbildung in Gesundheitsvorsorge und ökologisch orientierter Landwirtschaft gehören ebenso dazu wie Gemeinschaftsorganisation und Spar- und Kreditwesen.

Weg von der Strasse

In Peru müssten jedes Jahr eine halbe Million neuer Arbeitsplätze allein für Jugendliche geschaffen werden. In mehreren Städten bietet die Organisation Manthoc mit Unterstützung des Fastenopfers Jugendlichen eine Alternative an: Zum Beispiel Kurse, in denen der Betrieb eines eigenen Geschäfts erlernt werden kann. Wer sich einsetzt, darf mit einem kleinen Startkapital rechnen. Jungen Menschen, Burschen und Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren, wird zudem der Einstieg in den Beruf als Mechaniker, Schneider oder Schuhmacher geboten.

Fairer Handel

Als Mitglied des Stiftungsrates von „Max Havelaar Schweiz“ setzt sich das Fastenopfer für den Fairen Handel ein. Produzentinnen und Produzenten von Kaffee, Tee, Kakao, Honig und Bananen erhalten einen besseren Preis für ihre Produkte, sofern diese unter sozial gerechten Bedingungen erwirtschaftet werden. Auch die Stiftung STEP für fairen Teppichhandel ist eine Initiative von Fastenopfers, Brot für alle und weiterer Hilfswerke. STEP wendet sich gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen, ungerechte Löhne, missbräuchliche Kinderarbeit und Schuldknechtschaft.

Menschenwürdigere Welt

„Solidarität schafft Arbeit“. Mit unserem solidarischen Handeln und mit unserer Spende, bezeugen wir, dass wir nicht blosse Produktionsfaktoren im Dienste einer unmenschlichen Maschinerie sein wollen, sondern selbstbewusste Frauen, Männer und Kinder, die gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern in den Ländern des Südens an einer menschenwürdigeren Welt arbeiten.

Men Dosch, Fastenopfer

 

Nicht nur Produktionsfaktoren

„Als Ebenbilder Gottes sind Frauen, Männer und Kinder unendlich mehr als blosse Produktionsfaktoren. Würde und Sinnerfüllung gründen nicht nur in der Erwerbsarbeit. Arbeit und Kapital müssen im Dienste des Menschen stehen. Menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen im Süden wie im Norden gehören unabdingbar dazu.“

Aus der Botschaft zur Fasten-Aktion 1999

 

Nachhaltige Entwicklung

„Wir stärken durch unsere Projektunterstützung und entwicklungspolitische Arbeit die Basisorganisationen der Ausgeschlossenen und Verarmten und beziehen diese in die wichtigen Entscheidungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein. Wir fördern den fairen Handel und stehen für eine nachhaltige und soziale Entwicklung ein.“

Aus der Botschaft zur Fasten-Aktion 1999

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Fastenopfer '99

ite 1999/1

«Solidarität schafft Arbeit»
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Solidarisch mit Arbeitslosen