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Die Diözese Mendi lebt

Bei den Gläubigen der Diözese von Mendi ist es allen klar: Wir sind die Kirche – eine lebendige und solidarische Gemeinschaft.

Da stehen nicht mehr auf der einen Seite die Priester und Ordensleute und daneben alle anderen. Alle fühlen sich dazugehörig und mitverantwortlich. Ihr «Hirte», Bischof Steve Reichert, will nicht der Chef sein. Er weiss jedoch, dass er einen besonderen Auftrag hat: Diener für das Leben und der Menschen der Kirche zu sein.

Dem Leben dienen

Steve ist ein Hirte, dem es daran liegt, dass alle sich als Kirche erfahren und als Mitglieder derselben Gemeinschaft. Darum hat er in den Pfarrgemeinden Dienststrukturen aufgebaut, die dem Leben der Menschen förderlich sind.

Auf allen Ebenen der Diözese liegt ihm daran, dass alle Engagierten eng vernetzt zusammenarbeiten. Er profitiert dabei vom Pastoralplan, den schon sein Vorgänger veröffentlicht hat, als das Ergebnis einer diözesanen Versammlung.

Das Millenniumsjahr 2000 sowie das 50-Jahr-Jubiläum der Diözese (1954–2004) waren günstige Anlässe, grundsätzlich eine Pastoral in Gang zu bringen, bei der das Leben in den Familien im Vordergrund steht.

Alle haben Charismen

Im Zentrum des kirchlichen Lebens stehen die Charismen und die Verfügbarkeit aller Christen und Christinnen. Auf sie legt der Bischof das grösste Gewicht.

Früher spielten die Katechisten auf der Ebene der Pfarrei eine herausragende Rolle. Der Bischof hat das Ausbildungszentrum für Katechese geschlossen und stattdessen neue Formen von Diensten und Ämtern entstehen lassen. Diese lassen sich leichter in die Gesamtheit der Diözese integrieren.

Auffallend für den Besucher ist die Vielzahl von Ausbildungszentren für Gesundheit und Sozialarbeit.

(Keine) Hilfe von aussen

Wie schon sein Vorgänger, hält Bischof Steve daran fest, dass die Gläubigen ihre Kirche oder ihren Versammlungsort gemeinsam und selber organisieren und finanzieren. Für diese Zwecke werden keine Gelder von aussen herangezogen. Die Kathedrale zum Beispiel wurde allein mit Hilfe der Gläubigen des Bistums gebaut. Im Bereich des Kirchenbaus ist die Selbstfinanzierung durch die eigenen Gläubigen unterdessen voll akzeptiert. So war die Kathedrale bereits abbezahlt, bevor der Bau beendet war.

Gleichwohl braucht der Bischof für andere Bedürfnisse die Hilfe von aussen, so etwa auf dem Gebiet der Ausbildung. Hier muss er in die menschlichen Ressourcen investieren und dafür die notwendigen Finanzen zusammenbringen.

Die Pfarreien übernehmen einen wichtigen Teil der Verantwortung für jene, die ausgebildet werden sollen. Die Katechisten werden von ihren Gemeinden bezahlt. Priester und Ordensleute erhalten alle die gleiche Entlöhnung, nämlich monatlich 20 Kinas, d.h. etwas mehr als zwanzig Franken.

Priester als «Lehrlinge»

Wenn ein Missionar aus dem Ausland in das Bistum kommt, erhält er zuerst eine mehrmonatige Einführung in die örtliche Lebensart. Er wird gewissermassen zum «Lehrling». Ein erfahrener Priester übernimmt eine Art Patenschaft.

Der Bischof kann auf die Mitarbeit von indischen, koreanischen und polnischen Ordensleuten und Priestern zählen. Diese haben ihre Aufgaben von den Kapuzinern übernommen, die früher hier ihr Missionsgebiet hatten. Inzwischen ist daraus eine selbstständige Ortskirche entstanden.

Bernard Maillard
Übersetzung: Thomas Morus Huber

 

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Bischof Steve

Der US-amerikanische Kapuziner Steve Reichert kam 1970 als Missionar nach Papua-Neuguinea. Seit 1995 ist er als Bischof im Amt. Sportlich, wie er ist, macht er jeden Morgen seine Stunde Jogging.

 

Bischof als Gouverneur?

Im Blick auf die nächsten Wahlen redet man davon, dass Bischof Steve Reichert Gouverneur des Gebiets werden könnte. Denn er hat sich einen Namen gemacht als einer, der sich für das Gesamtwohl und die Einheit aller einsetzt. Der Bischof ist überrascht über diese Gerüchte und sagt: «Ich kann nicht zwei Herren dienen.»

 

 

 

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Papua-Neuginea

ite 2007/4

Aus dem Editorial
Wir alle sind Kirche
Ein Krieger bekehrt sich