courtesy

Besuchen Sie unseren neuen Shop. Sie finden ein vielfältiges Kartensortiment und gesegenete Kerzen. Wir freuen uns auf Sie. Herzlichen Dank für Ihre Bestellung!

Ausbildungsort der Kapuziner

Ndim ist eine „Stadt“ auf dem Lande mit ungefähr 5000 Einwohnern, die zerstreut wohnen. Etwa fünfhundert Meter abseits des Zentralmarktes und der Pfarrei liegt ein Hain. Inmitten von erratischen Blöcken steht ein Gebäude, in dem die jungen Kapuziner der Region spirituell ausgebildet werden.

Zauberhafter Ort

Wer zum ersten Mal an diesen Ort kommt, ist überrascht. Mitten in einem kleinen, an einem See gelegenen Wäldchen liegen mächtige Felsblöcke von einigen Tonnen. Bei einbrechender Dunkelheit fliegen Tausende von Vögeln hierher, um die Nacht verbringen. Der Sonnenuntergang über diesem See mit den Vögeln, die ins „Schlafgemach“ zurückkehren, ist zauberhaft. Es ist nicht erstaunlich, dass die italienischen Kapuziner diesen Ort schon 1963 für das Noviziat gewählt haben, in dem die jungen Kandidaten auf das klösterliche Leben vorbereitet werden.

Brüderlicher Umgang

Zum Team des Noviziats gehören drei Europäer: zwei junge Polen und ein Savoyarde, ein erfahrener Missionär. Einer der Polen, der etwa 30-jährige Bruder Piotr, ist Novizenmeister. Sieben Novizen kommen aus dem Tschad, fünf aus Zentralafrika. Dem Noviziat geht im Tschad das zwei Jahre dauernde Postulat voraus. Dort steht nicht das Kennenlernen des franziskanischen Weges im Vordergrund. Es geht vor allem um das Einüben des brüderlichen Umgangs miteinander. Im Noviziat hilft als Erstes Bruder Piotr den Novizen, ihren Glauben zu vertiefen und Jesus ganz persönlich anzunehmen. Nach diesem ersten Schritt beginnt die Vertiefung des fanziskanischen Charismas.

Disziplin und Entspannung

Selbst wenn der Ort zauberhaft ist, ein Schwänzen der Schule gibt es nicht. Auf dem Programm stehen Kurse und Sitzungen, Exerzitien und Wüstentage. Der Rhythmus des Tages ist bestimmt durch das Stundengebet und die Meditation morgens, mittags und abends in einer winzigen Kapelle. Diese wurde zwischen zwei grossen Felsblöcken eingerichtet.

Auch die Handarbeit findet ihren Platz. Sie gehört zu den Minderen Brüdern, die von ihrer Hände Arbeit leben. Es gilt all das zu pflegen, was gepflanzt und gesät wurde. Vor allem muss regelmässig bewässert und gejätet werden. Dazu kommt der Unterhalt der Gebäude, angefangen von der Kapelle über den Speisesaal bis zu den Schulzimmern, den Schlaf- und Empfangsräumen. Wie es sich gehört, hat es auch Platz für Entspannung, besonders bei einem Fussballspiel.

Heiliger Hain

Ndim ist ein von der Natur geschenkter Ort, welcher der spirituellen Ausbildung dient. Er war wahrscheinlich lange Zeit ein heiliger Ort des einheimischen Volkes der Panas, die sich fürchteten, diesen Hain zu betreten. Heute ist es ein Ort der Berufsfindung für die Jungen. Hier können sie herausfinden, ob sie für einen Ordenseintritt geeignet sind. Ndim ist kein Gespensterort mehr. Es ist ein Ort, der vom Geist Gottes bewohnt ist, welcher das Leben der Novizen und ihrer Ausbilder bestimmt.

Bernard Maillard
Übersetzung: Gebhard Kurmann

 

Menschlich und spirituell

Die Formung der Kandidaten in der Zeit der Einführung und Einübung soll das menschliche und spirituelle Element harmonisch miteinander verbinden. Sie sei gediegen, allseitig und den örtlichen und zeitlichen Anforderungen angepasst. Ganz besonders müssen die Kandidaten das brüderliche Leben pflegen in der eigenen Gemeinschaft und mit andern Menschen. Diesen sollen sie in ihren Nöten bereitwillig helfen. So lernen sie immer mehr, in tiefer und lebendiger Gemeinschaft mit der Kirche zu leben.

Aus den Satzungen der Kapuziner (Nr. 25)

 

ite2001/5

Franziskanische Präsenz in Zentralafrika

ite 2001/5

Im Herzen Afrikas
Wo die Geister wohnen
Ingenieur im Dienst der Kirche