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Was ist zu tun?

 

Der christliche Glaube ist überzeugt, dass wahre Verantwortung gegenüber der Schöpfung nur dort wirklich wahrgenommen werden kann, wo wir sie im Licht des Schöpfers betrachten. Wenn wir die Welt als Schöpfung Gottes sehen, ergibt sich die Verantwortung von uns Menschen von selbst, Hüter der Schöpfung zu sein und am Werk Gottes mitzuarbeiten; freilich so, dass die Gaben der Schöpfung selbst zur Geltung kommen können und nicht von uns Menschen unterdrückt und zerstört werden.

Denn dort, wo wir die Natur nicht mehr im Einklang mit dem gebrauchen, der sie uns anvertraut hat, wird sie sehr bald missbraucht und versklavt. Auf diesen Zusammenhang hat Papst Benedikt XVI. mit deutlichen Worten hingewiesen: «Der brutale Verbrauch der Schöpfung setzt dort ein, wo es keinen Gott gibt, wo Materie nur noch Material für uns ist, wo wir selbst die letzten Instanzen sind, wo das Ganze uns einfach gehört und wir es für uns verbrauchen.»

Franziskus – Hildegard

Die Europäische Ökumenische Versammlung Frieden in Gerechtigkeit schrieb im Mai 1989 in Basel: «Wir müssen lernen, dass unser Glück und unsere Gesundheit weniger von materiellen Gütern abhängen als von den Gaben der Natur und von unseren Mitgeschöpfen, von menschlichen Beziehungen und von unserer Beziehung zu Gott.»

Eine solche Einsicht braucht eine entsprechende Verwurzelung. Diese entsteht dann, wenn die Natur als Ort der Spiritualität erlebt werden kann. Unsere christliche Tradition verfügt über einen eichen Schatz an Schöpfungsspiritualität – von Franz von Assisi über Hildegard von Bingen bis zu Albert Schweitzer mit seiner «Ehrfurcht vor dem Leben». Es gilt, diese Quelle heutigen Menschen wieder zugänglich zu machen. Diese Ressource bewusster zu pflegen, ist eine spezifische Aufgabe der Kirchen.

Neue Lebensqualität

Das ist nicht zuletzt auch deswegen notwendig, weil die mit dem Klimawandel verbundenen Herausforderungen zuallererst eine Anpassungsleistung von uns Menschen im reichen Norden auf mentaler/spiritueller Ebene erfordert.

Erst auf dieser Basis können Verzicht und Umstellung, die mit der Erfahrung von Verlust und Trauer einhergehen und uns Menschen die eigene Endlichkeit wieder bewusst machen, als Gewinn von neuer Lebensqualität und Lebenssinn erfahren und gedeutet werden.

Aufgaben für die Schweiz

Folgende Grundsätze sind in der Schweizer Klimapolitik zu berücksichtigen:

  • Die Schweiz macht sich das Ziel der Begrenzung der Klimaerwärmung auf maximal 2oC über dem Wert von 1990 zu eigen.
  • Als handlungsleitende Orientierungsmassstäbe dienen das Verursacher- und Vorsorgeprinzip. Deren konkrete Umsetzung bedingt, dass die reichen Nationen beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen. Nur wenn die reichen Länder hier die Führung übernehmen und zeigen, dass auch ein ressourcenschonender Wirtschaftsund Lebensstil möglich ist, werden ärmere Länder bereit sein, diesen Weg ebenfalls einzuschlagen.
  • Die Schweiz hat sich auf internationaler Ebene dafür einzusetzen, dass verbindliche Richtlinien für international tätige Unternehmen aufgestellt werden, damit weltweit die gleichen einzuhaltenden Standards in Bezug auf klimaverträgliche Güterproduktion gelten.

Prophetische Kirche

Die Kirchen haben bereits früh auf die problematische Entwicklung betreffend Umwelt und Klimawandel hingewiesen sowie ein Umdenken gefordert, bevor das Thema ins öffentliche Bewusstsein gerückt war. Darin zeigt sich im Übrigen ein charakteristischer Zug der Kirchen: nämlich prophetisch wachsam zu sein und die Stimme zu erheben und zugleich anwaltschaftlich für die Schwächeren einzutreten. Wie die Erfahrung zeigt, müssen aber auch die Kirchen immer wieder darum ringen, ihrem ureigenen Auftrag wirklich gerecht zu werden.

Dialog mit der Wirtschaft

Die Kirchen sind nach wie vor herausgefordert, klar Stellung zu beziehen. Das gilt gegenwärtig insbesondere in Bezug auf die CO2-Reduktionsleistungen der Schweiz im In- und Ausland.

Kirchenleitungen wie kirchliche Institutionen und Gruppen, die sich damit befassen, sollten versuchen, die Menschen innerhalb der Kirche wie im weiteren Kreis der Gesellschaft für ihre Position zu gewinnen. In diesem Sinn ist ein stärkeres politisches Engagement der Kirchen im Bereich der Umwelt- und Klimapolitik erforderlich.

Das bezieht sich nicht nur auf den Bereich der Politik selbst, sondern ebenso sehr auf den Bereich der Wirtschaft. Da haben Kirchen den mitunter schwierigen Dialog mit den Wirtschaftsunternehmen zu suchen, diese auf ihre Corporate Social Responsibility (d.h. ihre soziale Verantwortung als Unternehmen) zu verpflichten und anzuprangern, wo Menschen und/oder Umwelt durch sie zu Schaden kommen.

Aus der Broschüre «Klimawandel – Den Worten Taten folgen lassen»

ite2009-1

Fastenopfer: Klimawandel

ite 2009/1

Eine neue Vision der Erde
Nachhaltige Kirchen
Taten statt Worte