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Die deutsche Franziskanerin Gertrud Smitmans OSF © Walter Ludin
Die deutsche Franziskanerin Gertrud Smitmans OSF © Walter Ludin

Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten, Menschen aus anderen Kulturen in die Gesellschaft zu integrieren und mit ihnen in Dialog zu treten. Einer davon führt über das Wasser. Die deutsche Franziskanerin Gertrud Smitmans hat ihn gewählt.

3 Kinder haben den Jugend-Schwimm-Nachweise geschafft, ebenso die Mutter einen Erwachsenen-Schwimm-Nachweis. zVg

Einen vermutlich ziemlich einzigartigen Ansatz im Rahmen des christlich-muslimischen Dialogs verfolgt Schwester Gertrud Smitmans OSF. Die Franziskanerin hat «Multireligiöses Frauenschwimmen» in Frankfurt am Main und in Köln ins Leben gerufen.

Sie hatte zuvor bei muslimischen Grundschülern und -schülerinnen erlebt, dass mehr als 70% von ihnen keine Seepferdchen-Prüfung absolvieren konnten. Eine wichtige Ursache dafür: Ihre Mütter konnten nicht schwimmen und gingen deshalb auch mit ihren Kindern nicht ins Schwimmbad. So bot Schwester Gertrud zusammen mit dem 1. Frankfurter Schwimmclub und einer Grundschule mehrere Kurse «Mama lernt Schwimmen» zu Zeiten an, in denen die Frauen alleine das Schwimmbad nutzen konnten und jeweils die öffentlichen Bäderbetriebe Wasserfläche freigegeben haben.

Wasser in den Religionen
Aus diesen Anfängen entstand das Projekt «Multireligiöses Frauenschwimmen» zunächst in Frankfurt und seit 2018 auch in Köln. Um diese Kurse anbieten zu können, absolvierte die 58-Jährige die notwendigen Prüfungen zur ehrenamtlichen Sportabzeichen-Prüferin und Schwimmlehrerin. Neben dem Frauenschwimmen trifft sie sich Sonntag nachmittags mit Musliminnen, Christinnen, Sikh-Frauen, Buddhistinnen, Nichtgläubigen, Humanistinnen u.a. zum gemeinsamen Austausch über das Thema «Wasser in den Religionen».

Durch diesen spirituellen Austausch gestalteten sich die Begegnungen im weiteren Schwimmunterricht nochmals respektvoller und achtsamer. «Manches muss man einfach voneinander wissen», so Schwester Gertrud. Zudem, so hat sie beobachtet, stärkt die Erfahrung des Schwimmenkönnens das Selbstbewusstsein der Frauen enorm.

Im Burkini
«Einige muslimische Frauen trauten sich jetzt im Burkini, gemeinsam mit ihren Ehemännern und Kindern ein öffentliches Schwimmbad zu besuchen. Neben der Verbesserung der Schwimmfähigkeiten fördert dies die gesellschaftliche Integration in Deutschland, den interkulturellen und den spirituellen Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit.»

Aus: Franziskaner/Zeitschrift der deutschen Franziskaner


Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Artikelbörse „Integration“ der nord-west-europäischen Kapuziner-Provinzen.