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– Franziskanische Spiritualität
– Zeiten des Entdeckens, des Hinhörens und des Staunens
– Lernen – loslassen – beten
– Zen-Meditation: «Sitzen in Stille»
Missio
– Bolivien: Eine klare Option für die Jugend
– «Wir leben aus dem gemeinsamen Kochtopf»
– Seit 1500 Jahren ein spirituelles Zentrum
– Spirituelle Oase mitten in Zürich
– Im Wald der Spiritualitäten
Kaleidoskop
– Wie können wir den Fremden menschlich begegnen?
– Nekrolog: Theophor Regli (1929–2015)
– Franziskanische Orte: San Damiano

Wer an Bolivien denkt, sieht vor sich hohe Berge, karge Hochebenen, mit hohem, trockenem Paja-Gras bewachsene Felder und Lamas. Man denkt an die Frauen mit ihren weiten, mehrschichtigen Röcken und dem typischen, keck aufgesetzten Bowler-Hut. Auch die alten Städte kommen einem in den Sinn: wie Sucre, La Paz und Potosí, die allesamt in der Bergzone liegen.

Es gibt aber auch ein ganz anderes Bolivien: jenes des Tieflandes. Der grösste Teil des über eine Million Quadratkilometer grossen Landes besteht aus tropischen Ebenen. Genau hier sollte das Missio-Team den ersten Eindruck von Bolivien gewinnen, das im Zentrum unserer Kampagne im Oktober stehen wird. So wollten es unsere bolivianischen Gastgeber.

Mission in alle Richtungen

In Santa Cruz – der «Hauptstadt des Tieflandes» – werden wir von Pfarrer José Suk Sang Hee abgeholt. Er ist Fidei-Donum-Priester und stammt aus Südkorea. Acht Jahre ist Padre José schon im Apostolischen Vikariat Ñuflo de Chavez tätig. Er spricht akzentfrei Spanisch und ist hier heimisch geworden. So umarmt er beispielsweise die Leute bei der Begrüssung, wie es hier üblich, aber in Südkorea nicht einmal vorstellbar ist.

Er fährt uns auf dem Weg in seine Pfarrei zuerst durch die weitläufigen Aussenquartiere der Millionenstadt; dann vorbei an den riesigen Felder der Grossfarmen, bis wir auf längst nicht mehr asphaltierten Wegen in eine bewaldete und weit grünere Landschaft kommen. Auf der mehrstündigen Fahrt erfahren wir ebenso viel über die Kirche in Südkorea wie über das Leben im Apostolischen Vikariat. So erstreckt sich unser Gespräch bald über viele Themen der Kirche auf drei Kontinenten: Weltkirche eben.

Schliesslich liegt San Antonio de Lomerío mit seinen rund 2000 Einwohnern vor uns. Der Ort macht an diesem Nachmittag einen eher verschlafenen Eindruck. Hie und da fährt jemand mit dem Motorrad durch die Strassen. Autos gibt es nur wenige. Um den grossen Platz – ein hohes, hölzernes Kreuz steht in der Mitte – ordnen sich die einheitlichen, bunt bemalten Häuser an. Der Baustil erinnert an die Häuser in den Jesuitenmissionen. Doch San Antonio war nie ein Teil davon. Im Gegenteil, denn hier – damals im Wald – siedelten sich Menschen an, die in den Haziendas der Weissen keinen Frondienst mehr leisten wollten. Bolivien hat diese Zeit noch nicht so lange überwunden. Die Grosseltern erinnern sich noch daran.

Option für die Jugend

Begrüsst werden wir in der Pfarrei von der Jugendorganisation «Infancia y Adolescencia Misionera/IAM». Paola hat dort die Leitung – sie ist gerade mal 15 Jahre alt – und macht das souverän. Etwa 50 Kinder und Jugendliche sind da. Es werden Tänze vorgeführt. Die Kinder machen Gruppenspiele. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Padre José konnte seinen Geburtstag nicht verheimlichen und erhält eine grosse Geburtstagstorte. Diese muss er nach gut bolivianischer Manier und zur Freude aller anbeissen.

Der Jugend wird ein grosser Raum gegeben. Und auch der Pfarreiratspräsident Federico Parapaino ist anwesend. Mit dabei sind eine kolumbianische Ordensfrau und der junge Vikar, der erst vor wenigen Monaten aus Südkorea eingetroffen ist. Sie machen mit, stellen sich aber nicht in den Vordergrund.

Missio Bolivien hat bewusst einen Schwerpunkt auf den Aufbau dieser Jugendorganisation gesetzt. Die Koordinatorin von Missio Bolivien, Schwester Cilenia Rojas Arispe, erklärt uns: «Auch wenn die Jugendzeit nur ein Abschnitt des Lebens ist, verleihen uns die Jugendlichen viel Kraft für unsere Bemühungen. Das ist ein grosser Reichtum! Ich bin immer wieder überrascht, wie engagiert, begeistert und mit welchem Durchhaltewillen und welcher Grosszügigkeit sie dabei sind.» Sie geht sogar etwas weiter: «Die Jugendlichen haben mich in die Infancia Misionera eingeführt und mir gezeigt, was Missio ist.»

Die IAM in Bolivien ist gut strukturiert. Für jede Altersstufe gibt es Unterlagen für die Gestaltung der Gruppenstunden. Schon Kinder ab vier Jahren können in die Gruppe «trigo verde» – grünes Korn – eintreten. Später lernen sie immer mehr Verantwortung zu übernehmen, werden Leiterinnen oder Leiter. Einige wie Paola werden schliesslich zu Koordinatoren oder Koordinatorinnen. Wo die Jugendlichen einen Platz und eine Aufgabe erhalten, machen sie auch mit.

In den Ferien sind auch die ehemaligen Leiterinnen und Leiter da, die inzwischen an den Universitäten in Santa Cruz studieren. Das weiss Padre José genau, da er dann mit ihrer Hilfe Festivals, Weihnachtsspiele, Besuche bei den alten Menschen und Vieles andere verwirklichen kann.

Begeistert von Christus

Die Option für die Jugend, wie sie in der Pfarrei San Antonio gelebt wird, soll nicht darüber hinweg täuschen, dass auch die Kirche in Bolivien mit grossen Herausforderungen konfrontiert ist. Auch hier ist es schwierig, Freiwillige zu gewinnen. Es fehlen Katechetinnen und Katecheten und anderes gut ausgebildetes Personal. Jugendliche lassen sich nicht leicht ansprechen. Doch man versucht, sie ernst zu nehmen und ihnen Raum zu geben.

Gelingt das, geben die Jugendlichen den Pfarreien mit ihrer Begeisterungsfähigkeit neues Leben, das auch den Erwachsenen gut tut. Die Jugendlichen lassen sich in ihrer spontanen Art von Christus begeistern. Das gibt ihnen Kraft, sich für die Menschen zu engagieren. So standen sie Pate für das Leitthema des Missionsmonats im Oktober: «Begeistert von Christus, engagiert für die Menschen».

Martin Brunner-Artho

Sehr geehrter Herr Bollag, viele Menschen sprechen heute von Spiritualität. Als Kapuziner kenne ich Unterschiede zwischen franziskanischer und ignatianischer Spiritualität. Hat der Begriff «Spiritualität» im Judentum eine besondere Bedeutung?

Ein jüdischer Denker hat im 20. Jahrhundert gesagt, dass Spiritualität nicht der Weg sei, aber sie kann durchaus ein Ziel sein. Man kann spirituell werden, aber die Spiritualität ist kein Ziel für den Gläubigen. Spiritualität ist nicht die Aufgabe eines jeden Juden, aber etwas für jüdische Menschen, die religiös musikalisch sind.

Was ist denn der Weg für einen Juden, wenn nicht die Spiritualität an sich?

Das Judentum spricht von Gott und damit von Handlungsnormen, die der Mensch Gott gegenüber zu erfüllen hat. Durch das Erfüllen dieser Normen wird die Gottesbeziehung aufgebaut. Der Gläubige wird gleichzeitig zu einem guten Menschen.

Bedeutet das, dass Spiritualität und Handlungsnormen unterschieden werden und somit auch unterschiedliche Wirklichkeiten betreffen?

Nein, nicht unbedingt. Im Judentum gab es stets auch fromme Gruppierungen, die sich Chassidim nennen. Chassidim kommt vom Wort «Chesed», also «Liebe». Diese Chassidim versuchten die Gottesmystik besonders intensiv zu leben.

Was bedeutet dies für den Alltag dieser Chassidim?

Die Gebote des Alltags sollen mit einer spirituellen Intensität erfüllt werden. Das verlangt grosse Konzentration und ein ausgeprägtes Bewusstsein von dem, was der einzelne im Alltag tut. Manchmal bedeutet das sogar, dass der spirituelle Mensch mehr tut, als von der Thora verlangt wird.

Worin bestehen diese spirituellen Übungen, die über das hinausgehen, was die Tora vom gläubigen Juden verlangt?

Da gibt es Reinigungsrituale und Fastenrituale, aber auch Meditationen. Solche Handlungsweisen finden sich seit der Spätantike, seit es das rabbinische Judentum gibt.

In den letzten Jahrzehnten beobachtet man bei uns ein Aufblühen von Spiritualität und spirituellem Handeln. Dies teilweise auch ausserhalb der Religionen. Hat diese Entwicklung einen Einfluss auf die jüdische Spiritualität?

Ende der siebziger Jahre, anfangs achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts haben diese Einflüsse auch vor Juden nicht Halt gemacht. In den USA hatten solche Entwicklungen in einigen Gemeinden einen Einfluss. In Europa sehe ich dieses Interesse weniger, in Israel eher wieder mehr. Ich würde meinen, dass das Aufblühen der Spiritualität der letzten Jahre im Judentum eher marginal aufgegriffen wurde.

Können und dürfen Juden auch meditieren?

Ja, es gab in der Tradition immer wieder chassidische Rabbiner, die das Meditieren empfohlen haben. Dies aber stets neben dem Pflichtgebet, eben als eine Art Zusatz zum Pflichtprogramm. Aber auch hier würde ich meinen, dass das Meditieren im Mainstream-Judentum relativ wenig bekannt ist.

Was beutet beten im Judentum? Gibt es da unterschiedliche Zugänge? Bei uns Kapuzinern wird beispielsweise vor allem auf das affektive Gebet grossen Wert gelegt. Darum steht dann die Stille im Mittelpunkt.

Das Judentum legt grossen Wert sowohl auf die Ratio, wie auch auf die Intuition, was in der jüdischen Mystik, in der Kabbala als Chochma, mit Weisheit bezeichnet wird. So können wir auf zwei Arten beten: einerseits einen Text wirklich zu verstehen versuchen, andererseits einen Zugang übers Herz suchen.

Gibt es zwischen diesen beiden Arten des Betens eine Verbindung oder stehen sie unvermittelt nebeneinander?

Da gibt es eine interessante Regel, die die beiden miteinander verbindet. Juden, die intensiv am Wort gelernt haben, sollen vor dem Beten eine Vorbereitungszeit einbauen, in der die komplexen Gedanken losgelassen werden. Also der Dreischritt lernen – loslassen – beten. Dadurch kommt man dann zu einer ganz anderen Art und Weise, Gott zu dienen. Dabei bleiben aber sowohl der intellektuelle Zugang wie auch der Herzenszugang, vielleicht eben der spirituelle Zugang. Es sind zwei notwendige Wege, um ganz in die Verbindung zu Gott zu gelangen.

Wenn ich nun an die jüdisch-christliche Begegnung denke, ist dann das Beten, der Ort, wo wir uns interreligiös begegnen könnten?

Ich würde meinen, nein! Das Beten ist nicht der zentrale Ort, wo wir uns treffen sollten. Die Begegnung von Juden und Christen sollte eben gerade auf der Ebene des Lernens stattfinden. Man soll sich kennenlernen und Themen aufarbeiten. Da gibt es noch enorm viel zu tun, damit wir die Schiene der Vergegnung (Eine Begegnung, die nicht funktioniert) verlassen können. Man kann sich gegenseitig sicher einladen und den anderen als Gast aufnehmen im Gebet. Aber zum gemeinsamen Beten braucht es noch einen äusseren Anlass, der beide betrifft und wenn ein solcher eintritt, bedarf es des vorgängigen Gesprächs über Form und Inhalt.

Interview: Adrian Müller

http://www.adrianm.ch

Franz von Assisi entdeckt zunächst die Sendungsreden Jesu: Im Namen Jesu und mit ihm durch die Welt ziehen, um das Reich Gottes zu verwirklichen, den Armen die Frohe Botschaft verkünden – und dies in der Gesinnung der Armut.

Nichts, was der Mensch organisiert, hat ewig Bestand. Es gibt kein Haus, in dem er ewig leben könnte, keine Stabilität oder Sicherheit. Es gibt nur das Provisorium, nur das Dasein eines Pilgers. Mobilität, Unterwegssein – das sind die Schlüsselbegriffe, mit denen das Leben des Franz von Assisi zu verstehen ist.

Unterwegs

Anscheinend ist die Mobilität des Franziskus kein Modell für unsere Zeit. Heute sind die Menschen orientierungslos, auch die ethischen Werte haben keinen Bestand. Man hat die Wurzeln verloren, die Traditionen vergessen. Der moderne Mensch fühlt sich nicht wohl in seinen vier Wänden. Er ist ein Weltenbummler. Er ist immer unterwegs mit dem Auto oder mit dem Flugzeug. Alles ist flüchtig geworden, nichts dauert. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, in einer Zeit der grenzenlosen Verschwendung. Wir leiden an der «Angina temporis», an der beängstigenden Enge der Zeit, einer der schlimmsten Krankheiten, die es gibt.

Ist das nicht eher die Zeit des heiligen Benedikts? Was wir brauchen, ist eine neue Stabilität, das gelebte Da-Sein, eine Burg, ein Leben ohne Druck und Stress. Wir müssen die Fähigkeit, da zu sein und an einem konkreten Ort Wurzel zu schlagen, zurückgewinnen. Dann könnten wir Wesentliches wieder entdecken: den Zusammenhalt in der Familie, die Dorf- oder Quartiergemeinschaft, die Möglichkeit, Kirche zu sein und als Schwestern und Brüder das Geheimnis des Glaubens zu feiern, den Sonntag, die grossen Feste. So könnten wir aus dem Teufelskreis aussteigen, der uns selbst und die ganze Welt zerstört.

Die Mobilität des Franziskus ist freilich nicht mit derjenigen unserer Zeit zu vergleichen. Er ging barfuss. Nichts sollte den direkten Kontakt mit der Erde hindern. Der Mensch ist ein «Erdling», aus dem Humus genommen. Rhythmus und Geschwindigkeit, die dem Menschen entsprechen, müssen durch die Erde, unsere Mutter und Schwester, bestimmt werden. Wenn man dies nicht sieht, wird man sich von der eigenen Natur entfernen, ja sich verlieren. Franziskus wollte, indem er barfuss ging, Klugheit lernen, Achtsamkeit, Empathie, Mitgefühl, Zärtlichkeit, die rechte Zeit – Eigenschaften, die bereits verloren gehen, wenn man Schuhe, Stöckelschuhe oder Stiefel trägt, sicher aber, wenn man Transportmittel benutzt. Wir müssen wieder lernen, zu Fuss zu gehen, zu flanieren, zu wandern, einen Fuss vor den andern zu setzen, um die Schönheit und das Geheimnis zu bewundern und den Gesang der Geschöpfe zu hören. Wir müssen wieder den Frieden erkunden, der uns gegeben ist und den wir allen weitergeben müssen, die ihn brauchen.

Solidarität mit den Armen

Franziskus begann sein geistliches Leben mit einer Umarmung. Er küsste einen Aussätzigen. Im gleichen Augenblick wird ihm die ganze Welt transparent: Alle Ausgestossenen werden zum Zeichen für den gekreuzigten Christus – und umgekehrt: Dieser identifiziert sich mit allen Armen dieser Welt. Franziskus muss sich auf die Seite der Armen schlagen. Er will keinerlei Privilegien haben, kein Monopol beanspruchen, keinen Vorzug erfahren, keine höhere Position einnehmen. Er will leben, was Jesus verlangt (vgl. Mk 10, 17 – 31), unter den Armen und unter den gleichen wirtschaftlichen Bedingungen.

Franziskus entdeckt die Armut als Ort, wo sich Gott offenbart. Es geht ihm auf, dass es Gottesoffenbarung ausserhalb der Lebensbedingungen der Armen nicht gibt. Dieser Aspekt der franziskanischen Spiritualität war noch nie so aktuell wie heute, in der Zeit des Neoliberalismus, der globalisierten Gleichgültigkeit und der zerbrechenden Solidarität.

Die liebende Hingabe Gottes

Franziskus sucht Gott in der Not, in der Armut  und im Elend. Er wollte mit eigenen Händen greifen und mit eigenen Augen sehen, was es bedeutet, wenn Gott im Futtertrog liegt und ans Kreuz geschlagen wird. Krippe, Kreuz und Eucharistie sind die armen Zeichen des armen Gottes.

Maurice Zundel hat in seinem zutiefst mystischen Werk gezeigt, wie sehr die Armutsauffassung des Franziskus eine neue Deutung des Gottesgeheimnisses fordert. Gott ist kein «être possessif», kein Wesen, das irgendetwas besitzt, sondern ein «être oblatif», ein Wesen, das sich hingibt. «Gott ist Gott, weil er nichts hat. Er ist alles, indem er ist, er ist alles, indem er Beziehung ist, weil er nichts hat, weil er nichts haben, nichts besitzen kann, seit Ewigkeit her alles verloren hat, wesentlich Entleerung ist, unendliche, ewige, personifizierte Entleerung. Das ist es, was Franziskus entdeckt. … Jetzt muss Schluss sein mit diesem Besitzergott, mit Gott als Meister und Despot. … Gott hat seit Ewigkeit her auf alle Macht verzichtet. Er will nichts können wollen, er will nur geben können. Es gibt nichts anderes in ihm als Liebe. Er will uns ausschliesslich mit seiner Liebe berühren, wie auch wir Gott nur mit unserer Liebe erreichen können. Das ist ein unbekannter Gott, … ein Gott, den die Christen noch nicht einmal zu kennen begonnen haben. Immer noch denken wir Gott, wie man ihn vor dem Erscheinen Christi denken konnte. Man vergisst, dass Gott sich durch das durchsichtige Menschsein Jesu offenbart. Er ist das wahre Gesicht Gottes, und das ist das Gesicht der Armut, das Gesicht der Zerbrechlichkeit.»

Kirchliche Gemeinschaft

Für Franziskus gibt es keine Alternative zur Kirche. Denn allein durch sie erreicht uns der arme Gott, nur über sie ist uns das Wort vom armen Gott überliefert, nur über sie, über die erdnahen, bescheidenen Zeichen von Brot und Wein, findet Begegnung statt mit dem menschgewordenen, zerbrechlichen Gott. Maurice Zundel: «Man musste alles ändern, alles in Frage stellen, die ganze Bibel, die ganze Tradition, die ganze Liturgie, die ganze christliche Moral, die ganze Philosophie, die ganze Erkenntnislehre, die Wissenschaft, das Eigentum, die Hierarchie. Denn alles musste von der Äusserlichkeit ins Innere verlegt, alles auf eine andere Ebene gebracht werden, auf die Ebene der Ehe und der Liebe, auf die Ebene der absoluten Freiheit.»

Schwestern und Brüder

Das Wort, das sich am besten eignet, um die menschlichen Beziehungen zu kennzeichnen, ist «Schwester/Bruder». Franziskus bezieht sich dafür auf einen Ausdruck des Apostels Petrus. In seinem Brief spricht er vom «liebenden Gehorsam». Man muss also die Ohren zu den andern hin ausstrecken, um wirklich lieben zu können. Man muss das Herz öffnen, um aufmerksam sein zu können. Man muss den Menschen zärtlich zuhören, aber auch dem Wolf, dem Baum und dem Stein. Denn alles ist vom Vatergott geschaffen, alle Geschöpfe sind eine universale Familie. Die Natur verehren ist etwas völlig anderes als Geschöpfe als seine Brüder und Schwestern achten.

Anton Rotzetter

Kurznachrichten

jumi – Peace

Dienstag, 31. Mai 2022

Wir glauben an Frieden! Das ist unsere Hoffnung und dafür setzen wir uns ein!

jumi – zäme unterwägs

Freitag, 6. Mai 2022

In diesem jumi erzählen Pfadi, Jubla und die Minis, was Kinder bei ihnen machen können.

Aus dem Kloster Dornach

Montag, 2. Mai 2022

Im ehemaligen Kapuzinerkloster ist immer was los …

Käfer und Wurm

Dienstag, 12. April 2022

Dieses jumi erzählt von Käfern, Würmen und anderen Kleinsttieren.

jumi – Kraft

Donnerstag, 20. Januar 2022

Dieses jumi schaut zusammen mit der Fastenaktion nach Laos, einem faszinierenden Land in Asien.