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– Seelsorge betrifft den ganzen Menschen
– Was ist die «Seele»? – Hirnforschung begegnet Theologie

– Liebe geschieht immer in Wechselwirkung
– Gibt es ein spezielles franziskanisches Seelsorgeamt?
– Geistliche Begleitung als Zukunft der Seelsorge
– Kapuziner in der Pfarreiseelsorge – keine Einbahnstrasse
– Missionarische Seelsorge in Albanien
Kaleidoskop
– Wie vor 70 Jahren der Verkauf eines antiken Messbuchs Aufruhr auslöste
– Bruder Pascal Mettler wird zum Diakon geweiht
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– Missionsprokura: Zur Weihnachtsspende 2022 – ein herzliches Vergelts Gott!
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– Evangelium und Menschenrechte heute

– Extrem waren die Wetterverhältnisse schon immer, aber …
– Ein Beitrag im Dienste der Ortskirche
– «Singen ist gesungenes Gebet»
– Von der Lebenserfahrung zur Weisheit der Sprichwörter
– Zu Gast bei Geschwistern auf Madagaskar
– Kapuziner in Madagaskar – eine Provinz mit Zukunft
– Schweizer Pflegefachfrauen im Einsatz
– Bildimpressionen zur Insel
– «Special Agent Raymund Gallati»
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– Zum Sonntag der Weltmission Gastkirche: Ecuador
– «Santa Polenta! Wir haben etwas Verspätung» Ein Bünder für Ecuador
– Schwester Marina Aguilar – eine Frau übernimmt Verantwortung
Kaleidoskop
– Die Kapuzinerbibliothek – und die Diebstähle
– Nekrolog: Adjut Mathis
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– Altersheim: Du sollst Vater und Mutter ehren (Weihnachtsspende 2023)
– Umzug der Missionsprokura nach Luzern
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– Wasser ist Eckpfeiler für das traditionelle Leben

«Jesus hat nicht gesagt ‹Betet mich an!», er hat gesagt «Folgt mir!», sagt der Kapuziner Bruder Anthony.

Nachfolge, das bedeutet für die Kapuziner und viele andere christliche Gemeinschaften in Boston Dienst an den Ausgestossenen, an den Menschen, die Jesus vom Rand zurück in die Mitte seiner Gesellschaft holte. Ob die Kapuziner, die dreimal pro Woche mit einem Bus Kaffee an Bostons Obdachlose ausgeben, die Paulist Brothers, die jeden Mittwoch ihre Gemeinde mobilisieren, um Essen an Menschen zu verteilen, die zu wenig davon haben, die Franziskaner, die Gottesdienste für LGBTQIA+-Menschen anbieten, oder die sechs Kirchen, die unter dem Namen «Miracle Mile Ministries» den hunderten Drogenabhängigen in der als «Methadone Mile» bekannten Drogenmeile Bostons Hoffnung geben, das Motto zieht sich durch.

Die Herangehensweisen sind unterschiedlich und manches Mal umstritten. So werden die Congregación León de Judá, die Antioch Community Church Brighton, die Cornerstone Church, die Restoration City Church, die Hilltop Church und die Symphony Church für ihren missionarischen Ansatz bei den Miracle Mile Ministries kritisiert. Vor allem die Rolle des Glaubens bei der Heilung von Sucht wird heiss diskutiert. Die USA sind das Geburtsland der Selbsthilfeorganisation Anonyme Alkoholiker, deren 12-Schritte-Programm gleich zu Anfang betont, wie wichtig der Glaube an eine höhere Macht sei, um die Abhängigkeit überwinden zu können. Aber zumindest heutzutage betonen die Anonymen Alkoholiker, dass jeder selbst wählen müsse, was diese höhere Macht für sie oder ihn sei.

Boston ist nur einer von zahlreichen Hotspots der Opioidkrise in den USA, die jährlich landesweit über 80’000 Todesopfer fordert. Nicht selten geht die Sucht mit Obdachlosigkeit einher. Die Zahl der Obdachlosen in Boston ist kein Vergleich mit New York City, wo Schätzungen von mindestens 100’000 Obdachlosen ausgehen, dennoch ist das Elend auch hier überall sichtbar.

Dreimal pro Woche fahren die Kapuziner mit Freiwilligen durch die Stadt, um Obdachlose auf einen Kaffee zu treffen. Sie tun das bei Wind und Wetter und auch am Ostersonntag. Gerade am Ostersonntag, denn wie sonst sollen die Menschen auf der Strasse spüren, dass es ein Tag zum Feiern ist, und wie kann man Jesus besser nachfolgen, als am Tag seiner Auferstehung für die Ausgestossenen da zu sein, für die er zu seinen Lebzeiten immer ein offenes Ohr hatte?

Hand hält eine Kugel, Detail der Bürgerskulptur in Amberg

Bei den sogenannten «Mobile Ministries» geht es nicht darum, körperliche Bedürfnisse zu stillen – das machen andere Hilfsorganisationen. Es geht um den seelischen Durst: als Gegenüber wahrgenommen zu werden, in Beziehung zu treten, Mensch sein zu dürfen.

In einer Stadt wie Boston können sich die Niedrigverdienenden schon lange keine Wohnung mehr leisten. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist selbst schuld, wer es nicht aus eigener Kraft vom Tellerwäscher zum Millionär schafft. Staatliche Unterstützung gibt es kaum. Wer chronisch krank wird, muss eben sein Haus verkaufen, um die Behandlung zu bezahlen, wenn er wie so viele hier keine Krankenversicherung hat. Der Weg in die Armut ist kurz und wo staatliche Hilfe ausbleibt, ist die Hilfe der Kirchen umso willkommener. Und so leben Bostons Kirchen Jesu Nachfolge, indem sie seine Sorge für die Menschen am Rand der Gesellschaft fortführen.

Text: Miriam Bastian | Fotos: © presse-bild-poss, Eckersdorf DE


Miriam BastianMiriam Bastian ist Historikerin und lebt mit ihrem Mann seit Frühjahr 2022 in den USA. Sie arbeitet als Programm-Managerin bei einer Nonprofit-Organisation. Seit 2018 ist Miriam Bastian freie Mitarbeiterin des FORUM. Der Beitrag erschien zuerst im FORUM /Zürcher Pfarrblatt.

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46 Die Salomonen: Die wahren Kosten der Abholzung aufgedeckt

Mit der Wahl des Jesuiten Jorge Mario Bergolio am 13. März 2013 zum Nachfolger von Benedikt XVI. ist eine Vision wahr geworden, wie es lateinamerikanische Theologen seit langem gefordert hatten:

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– Umweltschädigenden Bergbau in Ghana bekämpfen

Rundum stimmig und sehr berührend war die Priesterweihe Ende November 2022 im Kapuzinerkloster Rapperswil: Bruder Kletus Hutter empfing – bei voller Klosterkirche und schönstem Sonnenwetter – das Sakrament der Priesterweihe durch den St. Galler Bischof Markus Büchel.

Ein Bilderbuchtag im Spätherbst 2022 am Zürichsee. Die Sonne scheint an diesem 26. November wie kaum je an einem anderen Tag dieses Monats. Blauer Himmel und Sonnenschein empfangen die Kirchbesucher am Samstagmorgen auf dem Weg zum Kapuzinerkloster in Rapperswil. Die Klosterkirche füllt sich bis auf den letzten Platz. Der Freudentag steht allen ins Gesicht geschrieben. Nein, es ist keine Hochzeit, keine Taufe, auch keine Jubiläumsfeier … Im Rapperswiler Klösterli wird für einmal eine Priesterweihe gefeiert: der Kapuzinerbruder Kletus Hutter, 51, soll durch Bischof Markus zum Priester geweiht werden.
Grossandrang
Die kleine Klosterkirche hat in jüngster Zeit wohl kaum je einen derartigen Einzug erlebt. Weihespender ist der St. Galler Bischof, Markus Büchel, höchstpersönlich. Als Zeremoniar wirkt Generalvikar Guido Scherrer aus St. Gallen. Nebst den Mitbrüdern des Klosters Rapperswil mit ihrem Guardian, Norbert Zelinka, sind auch zahlreiche Kapuziner aus anderen Klöstern der Schweiz zugegen, darunter der Provinzial, Josef Haselbach, aus Luzern, weitere Priester und Seelsorgerinnen und Seelsorger aus seinem Bekanntenkreis. Aber auch Familienangehörige, Freundinnen und Freunde sowie Wegbegleiter von Kletus sind angereist zu dieser speziellen Feier.

«Die Sonne scheint heute für dich»
Zur Eröffnung des Gottesdienstes empfängt das Vokalensemble Dilettanti, unter der Leitung von Max Aeberli am Piano, die Einziehenden mit einem einfühlsam gesungenen Chorlied in englischer Sprache. Wie goldene Fäden ziehen sich diese auserlesenen Darbietungen des Laien-Chors durch die liturgische Feier.
In einer stimmigen Predigt, die er nicht einfach aus der Schublade gezogen habe, richtet Bischof Markus markante und sehr persönliche Worte an den Weihekandidaten. Er gibt Anlass zum Schmunzeln, wenn er eingangs sagt, es komme ja nicht jeden Tag vor, dass er an eine Priesterweihe gerufen werde. Bischof Markus lässt den aussergewöhnlichen Werdegang von Kletus Hutter Revue passieren und hebt die Jugendlichkeit des 51-Jährigen hervor, welche dieser immer noch ausstrahle. Dieses Kompliment verdankt ihm Bruder Kletus beim Dankeswort am Schluss mit der Bemerkung: «Wir sind alle froh, dass wir dich als Bischof haben.» Der St. Galler Bischof scheint sich an dieser Feier sichtlich wohl zu fühlen. Die beiden kennen sich und sind sich sympathisch. Das spürt man. Am 25. Juni 2022 hatte Kletus Hutter in der Kirche von Abtwil bereits die Diakonatsweihe durch Bischof Markus empfangen.
Eindrücklich sind die verschiedenen liturgischen und zeremoniellen Handlungen, die zu einer Priesterweihe gehören. Jede von ihnen spricht in ihrer schlichten Symbolkraft für sich: die Prostratio (der Weihekandidat streckt sich auf dem Boden liegend mit dem Gesicht zur Erde aus) dazu die Anrufung der Heiligen, die Fürbitten. Berührend und eindrücklich das Ritual, als der Bischof und die Konzelebranten bei Br. Kletus vorbeigehen und ihm die Hände auflegen. Dem Neupriester wird eine Stola umgehängt, die Hände werden ihm gesalbt, und es werden ihm Kelch und Schale überreicht. Diese stammen aus Taizé. Beide liturgischen Gegenstände sind schlicht und einfach gestaltet. So will es Kletus haben.

Schon als Kind Ministrant aus Leidenschaft
Der Gedanke, Priester zu werden, sei ihm im Lauf des Lebens immer wieder mal gekommen, doch habe er immer gute Gründe gehabt, es nicht zu werden, erzählt Bruder Kletus. Er sei als Kind und Jugendlicher ein leidenschaftlicher Ministrant gewesen. «Wir hatten einen alten, sehr sympathischen Pfarrer in unserem Dorf.» Auch habe er sich in der lokalen Jugendgruppe, die mit dem kirchlichen Leben eng verflochten war, sehr heimisch gefühlt.
Kletus Hutter ist 1971 im Rheintal, in Kriessern SG, als jüngstes Kind von vier Geschwistern auf die Welt gekommen. Er wuchs in einer sehr ländlichen und katholisch geprägten Umgebung auf. Inzwischen sind seine Eltern verstorben und 2021 hat er auch seinen Bruder verloren. Mit Kriessern und seiner Heimat im Rheintal fühlt er sich bis heute stark verbunden. Rückblickend meint Kletus: «Die Kirche hat mich schon immer Weite gelehrt, was vielleicht für manche absurd klingen mag.»

Schlüsselerlebnis zum Priesterleben
Während seiner Zeit als Gast im Kapuzinerkloster Rapperswil hat ein Erlebnis Kletus sehr beeindruckt, als er in der Klosterkirche einen Gottesdienst mitfeierte und mit dem Zelebranten, Br. Remigi, anschliessend noch den Kirchenboden fegte.
«Ich musste mir dabei die Hände schmutzig machen und fand, auch das gehört doch irgendwie dazu. Dies war ein Schlüsselerlebnis für mich.» In diesem ganzheitlichen Sinn versteht Bruder Kletus denn auch seine Aufgabe als Priester und Seelsorger. Mit dem Begriff «Berufung» habe er allerdings etwas Mühe, gesteht er in diesem Zusammenhang. «Berufung ist ein weiter Begriff für mich», erläutert Kletus. Darunter verstehe er nicht nur, dass ein Priester zum Priestertum berufen sei, sondern dass sich eben auch ein angehender Familienvater oder eine Berufsfrau ganz tief zu etwas berufen fühlen könnten. «Als Priester möchte ich mich als ganzheitlicher Mensch und Seelsorger authentisch und empathisch im Ordensalltag einbringen. Ich möchte den Menschen, denen ich begegne, auf Augenhöhe begegnen können.» Das nimmt man Kletus auch durchaus ab.

Künftige Hauptaufgaben
Seine Aufgaben im Klösterli sieht Bruder Kletus nach wie vor in der Gästebetreuung und in der Mitarbeit innerhalb der Klostergemeinschaft. Daneben möchte er ein gewisses Pensum an Aushilfen auswärts in den Pfarreien wahrnehmen sowie weiterhin seine wöchentliche Lektion Religionsunterricht an der Oberstufe in Rapperswil erteilen.
Zum Schluss der eineinhalbstündigen Weihefeier am 26. November im Kapuzinerkloster sangen Chor und Messbesucher gemeinsam – wie könnte es anders sein – den Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi. Dieses Lied liess an diesem ausgesprochen heiteren Sonnentag im Spätherbst die Sonne noch einmal in Klang und Wort für Bruder Kletus scheinen. Als frisch geweihter Priester erteilte er zum Schluss noch den Primizsegen.
Cécile Blarer Bärtsch

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