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In einer anderen Welt

„Ihr werdet in eine andere Welt kommen!“ Mit diesen Worten stimmt uns Mauro Jöhri, Provinzial der Schweizer Kapuziner, in der Flughafenkapelle von Kloten auf die bevorstehende Reise ein. Und tatsächlich – Stunden später – auf dem Flugplatz von Nairobi tauchen wir in die afrikanische Welt ein.

Neue Eindrücke

Die vierstündige Fahrt nach Arusha im Norden von Tansania zeigt uns schnell, dass wir da eine gewaltige Horizonterweiterung erleben werden. Farben, Landschaft, Verkehr, Menschen, Sprache – alles wirkt neu und vor allem ungewohnt auf uns! Wir sehen eine ganz andere Natur. Die Landschaft ist karg und staubig. Sträucher und Bäume wirken dürr. Es scheint, als hätten sie kaum die Kraft, in die Höhe zu wachsen.

Zuerst fahren wir durch steppenartiges Gelände. Dann wird es hügeliger und schliesslich sehen wir Berge. Hin und wieder zeigt mattes Grün an, dass es da Wasser hat. Vereinzelt tauchen wunderschöne, farbenprächtige Bäume in Gelb oder Violett auf. Der Boden wird nach und nach ockerrot und der Staub nimmt zu. Ja – wir fahren gar mitten durch einen Sandsturm.

Lebensader

Die dürftig geteerte Hauptstrasse ist zugleich wohl auch eine Art Lebensader der Menschen hier. Links und rechts schreiten die Menschen im Sand und Staub, Lasten schleppend, ruhig und stetig voran. Verkaufsbuden, kleine Handwerkerbetriebe, Bars und Imbissstuben liegen direkt an der Strasse. Allerdings sehen sie kaum so aus wie es unser Auge gewöhnt ist. Es sind eher offene Bretterverschläge. Wenn es gut kommt, schützen Wände etwas vor Staub und das Wellblechdach vor Regen.

Ich mag mir nicht vorstellen, wie diese Welt aussieht, wenn es Regenzeit ist. Doch die Menschen hier scheinen unbekümmert zu sein. Sie winken und lachen, sie laufen immer vorwärts oder strampeln mit dem Velo über den holperigen Sandweg neben der Strasse ihrem Ziel zu. Das Leben an den Strassenrändern wirkt farbenfroh. Man hat den Eindruck, die Menschen hätten alle Zeit der Welt. Geduldig warten sie am Strassenrand vor ihren liebevoll aufgeschichteten Tomatenpyramiden auf einen Käufer. Das Angebot ist erstaunlich reichhaltig. Das sehen wir später auch in Arusha auf dem Markt.

Und doch – das Leben hier ist mehr als einfach und bescheiden! Täglich beginnt der Kampf um Wasser und Nahrung von neuem. Es gilt zu überleben! Aber dies geschieht mit Ruhe und Gelassenheit. Auf den Gesichtern strahlt es immer wieder und jeder möchte gerne seine Dienste, seine Talente und Kräfte uns Fremden anbieten.

Grosser Empfang

Mit zwei Stunden Verspätung besuchen wir am späten Nachmittag die Pfarrei Kwangulelo des Kapuziners Eugen Bucher. (siehe auch Artikel….). Was uns da an Herzlichkeit und Freude entgegengebracht wird, ist unbeschreiblich. Alle Vereine, Basisgruppen und die Verantwortlichen der Pfarrgemeinde warten zwei Stunden geduldig auf unser Kommen. Kaum fahren wir vor, beginnen alle zu tanzen und zu singen. Ein farbenfrohes buntes Treiben umgibt uns. Wir stehen da und staunen – eher unbeholfen – über das, was uns da geboten wird. Karibuni sana – herzlich willkommen – diesen Gruss hören wir zum ersten Mal. Er begleitet uns auf der ganzen Reise und wird zu einem Schlüsselwort.

Eingetaucht

Ja – jetzt sind wir voll in diese andere Welt eingetaucht. Wir bleiben 18 Tage darin. Täglich versuchen wir diese Umgebung zu erspüren, zu ergründen und zu begreifen. Wir sagen heute von ganzem Herzen Asante sana – vielen Dank!

Stefan Rüde

 

ite2001-3

Tansania

ite 2001/3

Tansania
Neue Horizonte
Tansania verändert sich