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David Lopez gehört zur jungen Kapuzinergeneration von Zentralamerika. ite-Redaktor Bernard Maillard hat den Kapuziner über seine Berufung und Nicaragua befragt.

David Lopez stammt aus San Antonio, etwa 15 km von der Stadt «New Guinea» entfernt. Eigentlich wollte der heute Dreissigjährige in Kuba Medizin studieren. Nach einem Aufenthalt in einer Kapuzinergemeinschaft kam in ihm jedoch der Wunsch auf, in einer einfachen Bauernfamilie Armut zu erleben. So fand er bei einem Ehepaar Unterschlupf, das nicht einmal eine Kuh besitzt, im Haus über kein Licht verfügt und nur alle vierzehn Tage zu  frischem Wasser kommt.

Die Tätigkeit der Bauern bestand vor allem darin, den Boden urbar zu machen, Knollen und Kaffeesträucheranzupflanzen und die Produkte auf dem Markt zu verkaufen. Während anderthalb Monaten konnte David bei diesem Ehepaarmitleben. Weitere Kontakte mit unterschiedlichen Kapuzinergemeinschaften führten schliesslich dazu, dass David Lopez Kapuziner wurde.

 

Pfarreiarbeit

Die Brüder stehen meistens im Dienst der Pfarreiseelsorge. Hier, in den  Pfarreien, leben die Kapuziner das Charisma des Franz von Assisi. In der Seelsorge nehmen die Laien auf Grund ihres Taufcharismas einen wichtigen Platz ein. Die besonderen Charismen der Menschen werden in den Dienst der Pfarreigemeinschaft eingesetzt. Eine Pfarrei besteht oft aus mehreren Dörfern, die in grossen Sumpfgebieten oder in riesigenLandwirtschaftszonen  angesiedelt sind. Es gibt nicht wie bei uns einen Glockenturm, um den sich alles ansiedelt. Die Menschen leben in kleinen Weilern. Seelsorgende legen weite Distanzen zurück, wenn sie Siedlungen besuchen.

 

Vikariat Bluefields

Drei Pfarreien sind den Kapuzinern anvertraut. Der Nicaraguaner Carlo lebt in Rama, am Fluss, der nach Bluefields fliesst. Der Amerikaner Wilberto wirkt in Siuna, beziehungsweise Teodoro in La Cruz del Rio Grande. Die Dörfer ihrer dreiLandpfarreien werden entweder mit dem Pferd oder Kanu erreicht. Bei seinen Besuchen ist der Kapuziner zugleich Priester, Krankenpfleger und Mann für fast alles.Neben den Landpfarreien wirken die Kapuziner auch in den Städten. Ihre Aufmerksamkeit gilt dort besonders den Arbeitslosen und den jungen Menschen, die oft drogenabhängig sind. Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, den Menschen nahe zu sein und die Pfarreien zu animieren. Dabei setzen sie auf die Begleitung von Solidaritätsgruppen.

 

Pfarreien

Wenn die Leute Verantwortung übernehmen können, sind sie sehr zur Mitarbeit motiviert. So in der Pfarrei der Immacolata. Viele der Pfarreiangehörigen  bemühen sich, ihrer Pfarrei ein gastfreundliches Gesicht zu geben. Oft fehlt es allerdingsan Finanzen, um Bauten und grössere Seelsorgeprojekte in Angriff nehmen zu können. Die Kapuzinergemeinschaft von Mozonte – die Kirche ist dem Heiligen Antonius von Padua geweiht – liegt an der Grenze zu  Honduras. Sie nimmt sich vor allem der mittellosen jungen Leute an: Sie ermöglicht ihnen zu studieren, mit den Brüdern zusammen zu beten, kleinere Arbeiten zu übernehmen. Die jungen Leute, die sich für das franziskanische Charisma interessieren, nehmen auch an für sie bestimmten Einkehrtagen teil. Einigeaus diesem Kreis sind in den Orden  eingetreten.

 

Neuaufbruch in Panama

Die gut fünfzig Kapuziner der Vizeprovinz haben neuerdings auch ein missionarisches Projekt übernommen, das ihnen ein Bischofaus Panama  anvertraut hat. Der Bischof verspricht sich vom franziskanischen Engagement in seinem Land recht viel. In Panama geht es den Brüdern um ein neues missionarisches Engagement. Dieses gibt den Kapuzinern  die Möglichkeit, die franziskanischePräsenz in Zentralamerika auszuweiten. In diesem Jahr stehen siebzehn junge Brüder in Ausbildung.

Bernard Maillard


In Nicaragua und Costa Rica leben heute noch 12 ausländische Kapuzinermissionare: sieben Spanier und fünf Amerikaner. Die Vizeprovinz von Porto Rico, Nicaragua und Panama besteht aus sechzig Brüdern.


Ursprünglich gab es in Zentralamerika eine Kapuzinerprovinz. Angesichts der kulturellen Unterschiede beschlossen die Brüder diese Einheit aufzuteilen und schufen zwei Vizeprovinzen.

Der Kapuzinerbischof Pablo Schmitz hat in Nicaragua schon einiges erlebt: das Erdbeben von Managua am 23. Dezember 1972. Zwanzig Jahre später, als er bereits Weihbischof von Bluefields ist, entkommt er einem Hinterhalt. Sein Wagen gerät in die Schusslinie des Militärs. Die Soldaten haben nicht bemerkt, dass es sich um den Wagen der Mission handelt. Zwei Ordensfrauen sterben; Pablo Schmitz wird durch eine Kugel am Arm schwer verletzt.

 

Seid schlau wie die Schlangen

Als Kapuziner war Pablo Schmitz Verantwortlicher für die jungen Brüder in Lateinamerika. Er ist ein Mensch, dem man vertraut und dem man Verantwortung übergibt. Gleichzeitig ist Pablo Schmitz ein sehr energischer Mann, der weiss, was er will, und trotzdem den Menschen sehr sanftmütig begegnen kann. Er versteht es, klare pastorale Leitlinien festzulegen, und lässt sich von politischen Situationen, die die missionarische Arbeit gefährden könnten, nicht aus der Ruhe bringen.

«Es ist mir wichtig, dass die Kirche sich nicht in eine Opposition gegenüber dem verrennt, was ihr schaden könnte», betont der Kapuzinerbischof.Er ist  sich bewusst, dass die Schulen des Vikariats vom Staat subventioniert sind. Er weiss aber auch, dass der Wind sehr rasch drehen kann. Darum setzt er die staatliche Finanzierung der kirchlichen Schulen nicht unbedacht aufs Spiel. Pablo Schmitz versucht neue pastorale Initiativen in Gang zu setzen. Kinder und Jugendliche haben Priorität in der Missionsarbeit seines Vikariats.

 

Ein Zentrum der Solidarität

Bischof Pablo ist mindestens so oft in Managua wie in Bluefields. Denn Managua verfügt über ein Verbindungsnetz, das in hervorragender Weise die Kirche, den Staat und die internationalen Hilfsorganisationen miteinander verbindet, ein Netzwerk, das Bluefields in keiner Weise bieten kann.

In der Hauptstadt steht ihm ein Stab von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung, eine kleinere Equipe wirkt in Bluefields. Diese Aufteilung scheint auf den ersten Blick sonderbar zu sein. Kennt man jedoch die Kommunikationswege Nicaraguas zwischen Ost und West, dann zeigt es sich schnell, dass es keine andere Lösung gibt, als dass der Bischof sich auf zwei Standbeine verlässt.

 

Kooperativen statt Abhängigkeit

Bluefields ist eine noch überschaubare Stadt. Sie wächst jedoch auf Grund der Landflucht von Jahr zu Jahr. Einst wurde Bluefields durch einen Orkan zerstört. Da war sie wie weggeblasen. In solchen Situationen handelt Pablo Schmitz. Als Bischof stellt er eine Parzelle Land zur Verfügung, auf dem gut 100 Wohnungen gebaut werden können. Dabei achtet er jedoch darauf, Situationen zu schaffen, in denen die Menschen wieder selber aktiv und nicht abhängig werden.

So verschenkt er nicht einfach schlüsselfertige Häuschen. Ergründet eine Kooperative, die die Häuser verwaltet und ihren Unterhalt garantiert. Von den Bewohnern wird ein Hauszins verlangt, damit die  Geschädigten nicht in die Abhängigkeit einer kurzsichtigen Politik geraten.

 

Rückzug und Begegnung

Der Kapuzinerbischof lebt manchmal fast wie ein Einsiedler, zurückgezogen. Er verfügt allerdings auch über ein Haus, das für die pastoralen Bedürfnisse seines Vikariats offen steht. Hier begegnet er den Menschen. Die Mahlzeiten nimmt er im Pfarrhaus ein, gemeinsam mit dem Pfarrer der Kathedrale. Pablo Schmitz kann auch auf die Mitarbeit treuer Laien zählen. Diese stehen im Dienst der Administration, der Gesundheit und der Erziehung.

Zum Vikariat gehören auch die Handwerkerräume der Mission, die früher die Heranbildung kompetenter Handwerker ermöglicht hatten. Die hier ausgebildeten Handwerker waren zuständig für den Unterhalt der Gebäude, der Pfarrhäuser, der Kirchen und Kapellen, ebenso für den Unterhalt von Autos und anderen Verkehrsmitteln wie Einbäumen und Schiffen. Von all dem ist nicht viel übrig geblieben. Die Gebäude erinnern an die «glorreichen» Zeiten, in der er die Pioniere alles selber machen mussten und es erst noch für alle taten.

 

Spirituelle Wurzeln

Pablo Schmitz, dieser Apostel von der Atlantikküste, ernährt sich vom Wort Gottes und von den Erfahrungen der ersten Christengemeinden. Er kennt die Heilige Schrift und teilt diese mit anderen. Die Menschen nehmen das Wort der Bibel als Befreiung und als Stärkung wahr. Der Bischof liest die heilige Schrift und fühlt, wie dieses Wort sich in der Gesellschaft und in den Herzen der Einzelnen ausbreitet. Bei einem Volk, das unterwegs ist, das sich selber aufbaut und in voller Entwicklung begriffen ist – wenn man diese Entwicklung nicht sogar als kulturelle Revolution bezeichnen will – ruft dieses Wort zum Aufbruch auf und stärkt auch auf diesem Weg.

Während meines eigenen Aufenthalts im Spital von Managua habe ich diese Erfahrung ganz persönlich gemacht. Jeden Tag kam Pablo Schmitz, um mit den Gläubigen das Wort und die Eucharistie zu feiern. Angesichts des Reichtums seiner spirituellen Erfahrungen kam ich mir ganz klein vor. Seine Spiritualität hat ihre Wurzeln in der Treue und Liebe zur Kirche, die ihm anvertraut ist, sowie zum Volk, in dem er lebt. Er hat mich in meinem Herzen bewegt und wurde mir mit seinem Wort zur Nahrung. Obwohl schon bald siebzig, strahlt er jugendlichen Geist und eine erstaunliche Dynamik aus. Dienstbereit und aufmerksam ist er. Es geht ihm um das Wesentliche und er verliert sich nicht in alltäglichen Formeln.

 

Drogenhandel ist lukrativ

Bischof Pablo richtet seine Aufmerksamkeit nicht nur auf pastorale Fragen.  Ihm geht es auch um die grossen sozialen Herausforderungen, wie sie sich in seiner Welt stellen – mitten in einer Revolutionstehend. Vielfältig sind die  Lebenssituationen: Vom Leben auf dem Land bis zum Leben in der Stadt, von der harten Arbeit auf den Feldern und in der Fischerei bis zu den Bequemlichkeiten und den Zerstreuungen der Stadt, bis hin zur Möglichkeit, rasch und ohne viel Arbeit Geld verdienen zu können.

Auf der Drehscheibe für den Handel nach Amerika und Europa ist der Drogenhandel ein lukratives Geschäft. Für die Jungen bestehen hier grosse Gefahren. Die Kirche muss sich hier neu einbringen, da die traditionelle Gesellschaft in Auflösung begriffen ist und die Leute mit Ideologien und antisozialem Verhalten verschiedenster Art konfrontiert werden.

 

Ein Mensch, den man respektiert und gern hat

Bischof Pablo imponiert mir durch seine Geradlinigkeit und seine gezielte Tätigkeit. Er hat es verstanden, sich mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu umgeben, die ihm as ihnen geschenkte Vertrauen hundertfach zurückgeben. Er ist auch ein Mensch, der auf das hört, was seine Mitarbeitenden beschäftigt.

Die Politik, die das Vikariat auf dem Gebiet der Gesundheit und der Erziehung eingeschlagen hat, ist die praktische Verwirklichung früherer Initiativen der Pioniere der Mission in Nicaragua, das heisst der spanischen  Kapuziner. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen amerikanische Kapuziner das Gebiet. Nicht zu vergessen sind heute die jungen Priester, die aus dem Vikariat stammen. Es sindnoch nicht viele, aber sie repräsentieren die Basis, auf der diese Kirche sich künftig aufbauen wird: Eine Kirche aus Völkern unterschiedlichster Kulturen.

 Bernard Maillard

Übersetzung: Thomas M. Huber

Sehr geehrter Herr Santiago Somoza Reyes, Sie wurden 1982 Diakon?

Ja, ich wurde im Jahr 1982 in Huapi geweiht, dort hatte ich als Bauer gelebt. Ich war verheiratet. Das Land war in einen verheerenden Krieg verwickelt. Ich danke Gott, dass er mich diese zehn Kriegs- jahre von 1980 bis 1990 unbeschadet überstehen liess. Während all dieser Jahre habe ich meine Aufgabe als Missionar erfüllen dürfen.

 

Wie kamen Sie mit dem Krieg in Kontakt?

Ich erinnere mich an einen Besuch bei einer Gemeinde im Jahr 1988. Normalerweise kamen wir immer in der Frühe zusammen, um Gottesdienst zu feiern. Bei diesem Besuch waren um die Kapelle herum Kämpfe  im Gang. Die meisten Menschen hatten die Flucht  ergriffen und nur noch einige junge Menschen und ich waren da. Es gab zwei Parteien im Land, die sich gegenseitig bekämpften.

 

Mussten Sie für eine der beiden Gruppen, die sich in diesem Krieg bekämpften, Partei ergreifen?

Glücklicherweise nicht; ich konnte eine neutrale Position einnehmen. Das war  allerdings nicht immer einfach und hing von den Gruppen ab, mit denen ich bei meiner missionarischen Tätigkeit zu tun hatte. Sie fragten mich aus und wollten wissen, wer ich  sei. Mit  einem Empfehlungsbrief, der von zwei Bischöfen unterzeichnet war,konnte ich mich auch aus schwierigen Situationen retten. Es war trotzdem hart.

 

Was war hart?

Die Kämpfer nahmen alles, was der Zivilbevölkerung gehörte, weg, um so die Leute zu zwingen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Im Allgemeinen ist es mir gelungen, den Respekt beider Parteien zu bekommen. Als die Bewaffneten zur Kapelle kamen, wo ich mit  jungen Leuten zusammen war, sagte ich ihnen: «Ihr könnt diese Jungen nicht mit euch nehmen. Denn hier in  der Kapelle bin  ich der Chef. Draussen, da seid ihr vielleicht die Chefs!» Das war die Art und Weise, in der ich mit ihnen umging.

 

Später sind Sie nach El Rama gezogen. Wieso das?

Wegen des Krieges musste  ich Huapi verlassen und zog deshalb mit meiner Familie nach El Rama. Im Jahr 1994 hat mich meine Frau mit einem Costaricaner verlassen; sie hat nie mehr etwas von sich hören lassen. Ich blieb zurück mit sieben Kindern: das jüngste war 5-jährig, das älteste war  gerade 15 Jahre alt. Es gelang mir, den Tiefschlag zu überwinden und vorwärtszuschauen.

 

Worin besteht in diesem Vikariat ganz konkret die Arbeit eines Diakons?

Als Diakon taufe ich, segne Hochzeiten ein und verteile  die Kommunion. Diese Arbeit verlangt, dass ich von Gemeinschaft zu Gemeinschaft gehe. Eine Missionsreise kann 10 bis 15 Tage dauern. Im Ganzen gibt es in der Pfarrei 100 Gemeinschaften. Sie verteilen sich auf 10 Zonen. Diese werden auf die Priester, Diakone und Laienmissionare so aufgeteilt, dass jede Gemeinschaft regelmässig den Besuch von einem dieser drei erhält. Jede Gemeinschaft sollte alle drei Monate einen Besuch erhalten.

 

Unterscheiden sich Ihre Seelsorgeerfahrungen von Huapi und El Rama?

Man muss unterscheiden zwischen den Erfahrungen in der Stadt und denen auf dem Land. In der Stadt ist der Glaube eher schwächer. In den acht Quartieren von El Rama gibt es jeweils eine Kapelle, der ein Katechist zugeordnet ist. Auch diese Quartiergemeinschaften besuchen wir, allerdings sind wir  nur tagsüber dort. Auf dem Land werde ich berührt von der Einfachheit und der Demut der Menschen. Sie vertrauen in das, was wir sagen. Sie warten darauf, dass wir kommen. Unser missionarischer Einsatz wird geschätzt, der Glaube mit Tiefe und Freude gelebt. Einmal in drei Monaten ist für die Gläubigen das grosse Fest: das Fest der Eucharistie, das Fest der Erstkommunion, das Fest der Taufe oder der Hochzeit.

 

Was beschäftigt heute die Pfarrei am meisten?

Es gibt viele Spannungen mit den staatlichen Behörden. Vor allem bei den Leuten, die frisch in die Stadt gezogen sind. Dann gibt es immer noch viel Hass zwischen denen, die früher gegeneinander gekämpft haben. Oft greifen sie zur Gewalt, um Probleme  zu lösen. Eines Tages bin ich vor einer Kapelle auf eine Gruppe Leute  gestossen, die mit Messern aufeinander losgingen und einander töteten. Bei Konflikten zwischen Personen ist es sehr schwierig zu intervenieren. Wir machen viel Mediationsarbeit. Wir haben eine Gruppe, die den Leuten Gewissensbildung anbietet, die versucht sie einander näherzu- bringen und sie begleitet, bis Versöhnung möglich wird. Ich arbeite sehr viel im Bereich der Menschenrechte und bin auch der Koordinator der Pfarrei der Menschenrechtskommission.

 

Haben Sie Erfolg?

Ja! Man kommt von allen Seiten zu uns und bittet uns um Mediation in den Konflikten. Diese geht dem gerichtlichen Verfahren voraus. Unsere Interventionen sind oft von Erfolg gekrönt. Wir können Familien und Gruppen, die verfeindet sind, wieder zusammenführen. Konflikte im Zusammenhang mit dem Besitz von Boden sind sehr häufig. Die Leute nehmen Boden in Besitz, der ihnen nicht gehört. Ich interveniere oft so, dass die Leute auf legalem Weg Boden erhalten, wobei auf jegliche Gewaltanwen- dung verzichtet wird und die staatlichen Stellen einbezogen werden.

 

Wie sehen Sie Ihr Engagement als Diakon in der Gesellschaft?

Der Diakon ist einer, der im Dienst aller steht. Ich betrachte mein Wirken als Dienst am Volk, als Dienst an meinen Mitbürgern. Ich kann denen  eine  Stimme  geben, die selber keine haben. Die Bauern scheuen noch immer den Kontakt mit  den Behörden, vor allem mit der Polizei und den Richtern. Deshalb begleite ich die Bauern, wenn sie zur Polizei oder vor Gericht gehen müssen. Ich habe mich in unserer Pfarrei auch in der Kommission für Menschenrechte engagiert. Es  gab dringliche Bitten, die Pfarrei möge sich doch in ganz konkreten Fällen für die Menschenrechte einsetzen. Auf der Ebene der Pfarrei begann die Arbeit für die Menschenrechte im Jahr 1984; im Jahr 1991 wurde sie ausgeweitet auf das Gebiet der politischen Gemeinde. Die ganze Arbeit geschieht mit Unterstützung durch die Kirche; sie hat auch die Supervision übernommen.

 

Wie können Sie für Ihren materiellen Lebensunterhalt aufkommen? Ist Ihre Arbeit bezahlt?

Früher  besass ich einen kleinen Bauernhof, ein kleines Stück Boden auf  dem Land draussen. Als ich dann allein war und meine Arbeit als Diakon mich nötigte, häufig abwesend zu sein, habe ich dieses Grundstück verkauft. Ich besitze jetzt noch eine Kuh auf einem Kleinsthof, etwa eine Stunde vor El Rama entfernt. Aber ich wohne in der Stadt. Ich habe einige Ersparnisse auf der Bank. Mit den Zinsen und mit dem, was die Kirche mir gibt, wenn ich unterwegs bin, komme ich so einigermassen durch. Bei der wirtschaftlichen Situation des Landes ist das sicher nicht grossartig. Man folgt mehr oder weniger den Launen des Lebens, eben wie Gott es will.

 

Was ist aus Ihren sieben Kindern geworden?

Sie sind jetzt alle erwachsen. Eine Tochter und ein Sohn arbeiten in Costa Rica. Eine Tochter studiert in Bluefields, die beiden jüngsten studieren in El Rama, sie wohnen bei mir. Ein Sohn arbeitet auf einem Landwirtschaftsbetrieb und eine Tochter ist in eine religiöse Gemeinschaft in Managua eingetreten. Sie hat bei der «Missionarischen Kindheit» mitgemacht und ist schliesslich bei den Schwestern gelandet. Es ist ein schöner Weg, den Gott ihr bereitet hat.

 Interview: Martin Bernet,

Missio, Freiburg

Übersetzung: Thomas M. Huber

 


 

El Rama

Die Pfarrei und die politische Gemeinde erstrecken sich auf einem Gebiet von ungefähr 4600 km2  – es ist dies fast die  Fläche der Kantone Waadt und Freiburg. In diesem Gebiet leben etwas mehr als 52 000 Personen, etwa ein Zwanzigstel der oben genannten Kantone. Die meisten Menschen sind Katholiken. Von Managua führt eine vorzüglich ausgebaute, asphaltierte Strasse nach El Rama. Dann muss man den Einbaum nehmen. In El Rama gibt es auch einen internationalen Hafen, der das Karibische Meer, die Vereinigten Staaten  und den Atlantik  zugänglich macht.

 

– Feste feiern sie trotz Armut
– Vom Krieg geprägte Pfarreiarbeit
– Damit sich der Glaube weiterentwickeln kann
– Leben unter schwierigen Bedingungen
– Unsere Seelsorge hängt massgeblich von den Laien ab
– Nicht mehr Bildung, aber Pastoral ist gefragt
– Die Kapuziner in Zentralamerika
– Die Kleinen und Unbedeutenden nicht vergessen
– Ansprechen, was gerne übersehen wird
Kaleidoskop
– Kapuziner weltweit in Zahlen
– Sozialeinsatz in Albanien
– «In Kibera ists familiärer und offener»
– «schiefe Fragen» – Interview Martina Kreidler-Kos

Katholische und protestantische Christen begleiten in Neuenburg Arbeitslose in Pfarreien, Kirchgemeinden oder in nichtkonfessionellen Vereinigungen. Darunter ist die „Association pour la défense des chômeurs“. Ihr Büro befindet sich in einem Sozialamt der Stadt Neuenburg. Hier werden die Arbeitslosen von Freiwilligen empfangen, angehört, über ihre Rechte informiert und beraten, auch wenn es darum geht, einen Rekurs gegen administrative Entscheidungen einzugeben.

Den Armen nahe

Unter diesen Freiwilligen arbeitet auch Pater Cyril Perrin. Früher war er geistlicher Begleiter der Katholischen Arbeiterjugend (KAJ). Heute will er Seelsorger in der Welt der Arbeiter sein und – wie er selber sagt – „ein Zeichen dafür, dass die Kirche den Armen heute nahe ist, was früher oft weniger der Fall war.“ Er lebt nun bei denen, die keine gewinnbringende Arbeit haben oder mit ihren miserablen Arbeitslöhnen kaum genügend zum Leben besitzen.

Brücken schlagen

Macht es einen Unterschied, ob man zusammen mit Arbeitern oder Arbeitslosen lebt? „Die einen wie die anderen sind arm. Die Beschäftigten haben Angst, ihre Beschäftigung zu verlieren. Es kommt vor, dass Arbeiter gegen die Arbeitslosen, wie auch Arbeitslose gegen die Arbeiter sind. In unserer Vereinigung versuchen wir, Brücken zu schlagen zwischen beiden und sie zu verbinden. Diejenigen, die wieder Arbeit gefunden haben, nehmen teil an den Festen, die wir in jeder Jahreszeit organisieren. Für die Arbeitslosen ist es wichtig, dass sie mitmachen können und Solidarität erfahren.“

Auf die Barrikaden?

Anfänglich glaubte Pater Cyril, unter den Arbeitslosen Leute zu finden, die auf die Barrikaden gehen. Sie hätten wahrhaft Gründe dafür. Doch er musste Enttäuschungen einstecken: „Sie haben ja keine Motivation zum Kämpfen. Wozu auch, sagen sie, das bringt ja doch nichts. So entmutigt sind sie. Ich brauchte Zeit, das hinzunehmen.“

Krank durch Arbeitslosigkeit

André war Laborant. Diese Arbeit stresste ihn zu sehr. Also versetzte man ihn ins Büro. Es kam eine Umstrukturierung, und er wurde entlassen. Darauf reagierte er mit einer Depression. Sein Arzt bestätigt, dass die Arbeitslosigkeit ihn so krank gemacht hat. Um gesund zu werden, muss er aus diesem Loch herauskommen. Doch da er das nicht dank einer Arbeit kann, ist die Invalidenversicherung die einzige Lösung.

Stets zahlreicher werden jene Personen, die überhaupt keine Chance mehr haben, Arbeit zu finden. „Je länger man ohne gewinnbringende Beschäftigung ist, um so kleiner ist die Hoffnung, eine solche zu finden. Wenn man sich irgendwo vorstellt und versichert, dass man noch nie entlassen worden ist, aber Gefahr läuft, entlassen zu werden, wird man eher eingestellt. Ist man hingegen seit Jahren arbeitslos, wird man verdächtigt, ein schlechter Arbeiter oder nicht mehr arbeitsfähig zu sein. Nach fünf Jahren ist es sowieso aus und fertig.“ Solche Menschen müssen dann oft noch 10 – 15 Jahr warten, bis sie das AHV-Alter endlich erreichen. „Ich staune bei der Feststellung, dass sie nicht krank werden. Ich selber könnte ohne Zukunftshoffnung nicht leben. So finde ich es wunderbar, dass viele noch einen Rückhalt besitzen.“

Beschäftigung für alle

Die Langzeit-Arbeitslosen müssen riskieren, dass ihr Beziehungsnetz immer lockerer wird, ja zerreisst, und sie dann von der Gesellschaft ausgeschlossen sind: „Wir stehen an einem Wendepunkt. Ich bin sicher, dass es künftig nicht mehr für alle Menschen Arbeit geben wird. Man spricht von Arbeitsteilung. Doch muss man für alle Menschen eine Beschäftigung finden, selbst wenn sie unbezahlt ist. Man muss dahin kommen, dass selbst Schwächere sich nützlich machen können. Seit André in unserer Vereinigung tätig ist- er arbeitet vorwiegend in der Informatik -, hat er wieder zu einer gewissen Heiterkeit und zu einem Lebenssinn zurückgefunden.

Gemeinsam essen

Jeden Dienstag kochen in einem nahen Saal Freiwillige und ein ehemaliger Koch ein Mittagessen. Dazu versammeln sich jeweils 20 – 50 Personen. „Es ist vor allem für Alleinlebende, die für sich selber kochen müssen, aber nicht immer den Mumm aufbringen dazu. Da erleben sie ein Miteinander- und Beieinandersein.“ Damit sie sich nicht als Almosenempfängern vorkommen, kostet die Mahlzeit drei Franken.

Mir gegenüber sitzt eine Frau im Rentenalter. Sie arbeitete in einer Uhrenfabrik, die geschlossen wurde. Jetzt hat sie eine Anstellung in einem Express-Büffet gefunden. Das war mir zu anstrengend. Ich fiel in Depressionen.“ Dann begleitete sie Schüler auf Hin- und Heimweg zur Schule. „Das gefiel mir.“ Doch jetzt trägt sie Zeitungen aus. Pater Cyril möchte, dass diese Mahlzeiten täglich angeboten werden könnten. Dies wäre gleichzeitig eine Gelegenheit – vor oder nach dem Essen -, bei einer Beschäftigung mitzumachen. „Wir suchen ein Lokal für 70 Leute mit Räumlichkeiten darin für verschiedene Ateliers.“ Es geht stets um dasselbe: Möglichkeiten schaffen für Freiwilligenarbeit, den Arbeitslosen zu einer Beschäftigung zu verhelfen, wo sie sich nützlich machen können. Die Vereinigung organisiert dazu noch jeden Monat eine Konferenz. Da macht man sich Gedanken über unser Wirtschaftssystem und über eine wünschenswerte Gesellschaft, die wir auf Zukunft hin aufbauen wollen.“

Nicht nur Rendite

Ich frage Pater Cyril zudem, ob die Arbeitslosen der Gesellschaft von heute etwas zu sagen haben. „Gewiss, und man tut gut daran, auf sie zu hören. Eine Gesellschaft, die nur auf Geld und Gewinn aus ist , geht am Wesentlichen vorbei. Der Mensch lebt nicht von Geld und Erfolg allein, sondern er braucht auch menschliche Wärme. Arbeitslose haben der Gesellschaft, die den Sinn ihres Lebens verloren hat, etwas zu sagen. Vorab, dass Geld nicht an erster Stelle steht, sondern Liebe, Gerechtigkeit, Dankbarkeit, das Teilen. Ich sah wie ein Arbeitsloser sein Portemonnaie auf den Tisch legte und zu seinem Kollegen sagte: `Nimm da, was du willst, du hast es nötiger als ich.`“ Pater Cyrill fügte hinzu: „Ich lebe die Armut nicht so radikal und obwohl ich Ordensmann bin. Von den Arbeitslosen lerne ich, was mein Gelübde der Armut wirklich beinhaltet.“

Michel Bavarel
Übersetzung: Friedrich Frey

„Die Arbeitslosen, die Behinderten, die `Unproduktiven: Müssen sie sich wirklich minderwertig und schuldig vorkommen gegenüber dem Rest der Gesellschaft, weil sie weniger produzieren? Und ebenso die Kaderleute, die keine Topleistung erbringen können? Die christliche Botschaft der Versöhnung verheisst auch das Ende solcher Schuldzuweisungen und Minderwertigkeitsgefühle. Der Mensch ist Ebenbild Gottes, wenn er tätige Gemeinschaft mit anderen pflegt, auch wenn dabei sein Handeln weder produktiv noch professionell und technisch perfekt ist.“ So heisst es im Grundlagen-Text der diesjährigen Fastenaktion der Hilfswerke (verfasst vom reformierten Pfarrer Jean-Pierre Thévenaz, Yvorne VD).

Hungerlöhne

Andere Hintergrund-Papiere skizzieren die Situation der Arbeitenden in einer globalisierten Weltwirtschaft. Elisa Fuchs beschreibt die Tatsache, dass Arbeit nur noch als Kostenfaktor betrachtet wird, den es möglichst auszuschalten gilt: „Diesen Faktor gilt es zu reduzieren durch Rationalisierung der Produktionsprozesse und Verschlankung der Verwaltung. Einsparungen verspricht man sich auch von der Verlagerung der Produktion an Standorte, wo Frauen und Kinder für Hungerlöhne arbeiten, wo die Umweltschutzvorschriften lasch und die Gewerkschaften schwach sind.“

Nun mag man einwenden, die erstgenannten Massnahmen – Rationalisierung und Verkleinerung der Verwaltung – seien durchaus vernünftig. Auch die Suche nach Orten, an denen billig produziert wird, hat ihren Sinn. Wenigstens vom Standpunkt der einzelnen Betriebe aus. Anders sieht die Sache vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus. Ist es wirklich falsch, von den Betrieben zu verlangen, dass sie nicht nur an ihre Bilanzen, sondern auch an die gesamtgesellschaftliche Verantwortung denken?

66 000 Jahre = 1 Woche

Und was ist davon zu halten, dass nicht in erster Linie durch Arbeit, sondern durch Finanzspekulationen Geld verdient wird? In der Schweiz wurde 1997 erstmals mehr Geld durch den Handel mit Wertpapieren als durch Arbeit eingenommen. Weltweit hat die Börse einen ganz zentralen Platz erhalten, auch wenn der rasante Aufstieg im vergangenen Herbst jäh gebremst wurde.

Ein ganz besonders raffinierter Börsenspekulant ist der US-Milliardär George Soros. Durch besonders listige Manipulationen, an denen die englische Volkswirtschaft fast zugrunde ging, verdiente er 1992 innerhalb einer einzigen Woche so viel Geld, für das eine Verkäuferin etwa 66 000 Jahre arbeiten müsste.

Grenzenloses Wachstum?

Es ist keine Sache von irgendwelchen privaten Moralvorstellungen, sondern pure Notwendigkeit, wenn im Zusammenhang mit der Weltwirtschaft vom „Umdenken“ die Rede ist. Abgesehen von jeder Einzelproblematik wie der vorliegenden Frage der Arbeit gilt es, Abschied zu nehmen vom blinden Glauben an ein dauerndes wirtschaftliches Wachstum. Um Gerechtigkeit für alle zu schaffen, müssen wir Wege finden, die vom Wachstum unabhängig sind. Denn: In einer Welt, die endlich ist, ist endloses Wachstum unmöglich. Im vorliegenden Grundlagenpapier heisst es: „In der Hand Gottes kann die Wirtschaft tatsächlich noch auf andere Weise zu ihrem Ziel gelangen als durch Wachstum.“

„Zuerst die andern“

Es wagen, in allen Bereichen Grenzen zu setzen, um das Menschliche zu wahren: Dies ist die deutliche Forderung des Grundlagentextes: „Grenzen der schrankenlosen Suche nach neuen Konsumartikeln, Grenzen des Wachstums von Produktionsmitteln, Grenzen beim Bestreben, den Menschen durch die Technik zu ersetzen.“

Vor allem auch: Eine weltweit – „global“! – handelnde Wirtschaft braucht Spielregeln, die für alle Länder gelten. Sonst ist die Versuchung übergross, auf ein Land auszuweichen, in dem die sozialen und ökologischen Standards möglichst tief sind. Optimistisch schreibt der Verfasser des Grundlagenpapiers: „Die Schweiz, wirtschaftlich an der Spitze, könnte hier die Initiative ergreifen.“

Wie lange wird es noch gehen, bis im Interesse aller, auch der Schwachen, der Schöpfung und der kommenden Generationen, in ausreichendem Masse globale Lösungen gefunden werden? Bis jetzt wird auf eine recht unreife Art gefordert: „Der andere soll zuerst! Erst wenn alle so weit sind, werden wir mittun.“

Konkretes

Als konkrete Massnahme soll hier nur auf neue Steuergesetze hingewiesen werden. Bekanntlich müssen heute wichtige soziale Bereiche durch die Abgaben der Lohnempfänger und Arbeitgeber berappt werden, in Form von Lohnprozenten. Dadurch wird die Arbeit verteuert. In Deutschland nach dem Machtwechsel, aber auch vielen andern Ländern wie der Schweiz kommen nach und nach neue Modelle zum Zug. Wenn beispielsweise der Energieverbrauch steuerlich belastet wird, wird es für die Firmen weniger rentabel, menschliche Arbeitskräfte durch energiefressende Maschinen zu ersetzen.

Viele andere Massnahmen werden seit Jahren diskutiert. Aus Angst, keine Mehrheiten zu finden, wagen viel zu wenig Politiker, sich an ihre Umsetzung zu machen. Wenn sie aber spüren, dass in ihrer Wählerschaft die Zahl jener wächst, die Verständnis dafür hat, werden sie nicht länger zögern. Das Volk ist längst nicht so ohnmächtig, wie es oft scheint.

Walter Ludin

 

Wir könnten vieles tun

Welche Regierung und Verwaltung bewegt sich schon auf einem politisch richtigen Pfad, treibt schon eine gerechte Politik, wenn sie nicht von ihren eigenen Bürgerinnen und Bürgern dazu getrieben wird, von Menschen, die mehr Solidarität und Liebe einfordern? Wer setzt den Produzenten und Verkäufern, die ihre Produkte von einem Ende der Welt zum andern verschieben, den Handelsherren und Finanzleuten des Welthandels Normen und Grenzen, die fundamentale menschliche Grundforderungen und korrekte Abläufe garantieren? Wer verändert die ausbeuterischen und auf Herrschaft bedachten Beziehungen, wenn sich Bürgerinnen und Bürger resigniert zurückziehen…?

Aus dem Grundlagenpapier von Fastenopfer und Brot für alle

 

Immer weniger Menschen haben Arbeit. Wer Arbeit hat, leidet oft unter Stress – und hat Angst, seine Stelle zu verlieren. Die diesjährige Fasten-Aktion der grossen kirchlichen Hilfswerke ist äusserst aktuell.

„Arbeit und Solidarität bedingen sich gegenseitig. Wer arbeiten kann, erfährt sich als Teil der Menschheit. Eine Menschheit, die genügend Arbeitsplätze schafft, braucht Globalisierung nicht zu fürchten. Unsere Hilfswerke setzen sich mit ihrer Aktion `Solidarität schafft Arbeit` dafür ein – hier bei uns und vor allem mit ihrer Projektarbeit in der Dritten Welt.“

Das schreibt Bischof Ivo Fürer, St. Gallen, Präsident des Fastenopfer-Stiftungsrates, in seinem Vorwort zur Fasten-Agenda. Die Kampagne 1999 richtet den Blick auf die vielfältigen Formen von Arbeit und das immer grösser werdende Problem der Arbeitslosigkeit, von der insbesondere die Länder des Südens betroffen sind, aber auch die Schweiz. Deshalb lautet die Kernbotschaft für 1999:

„In einer Zeit tiefgreifenden globaler Umwälzungen…betonen wir den christlichen Grundsatz vom unbedingten Wert jedes einzelnen Menschen. Das bedeutet, dass alle Menschen denselben Anspruch auf ein erfülltes Leben haben. Deshalb verlangen wir Arbeit für alle, Existenzsicherung für alle, Würde für alle.“

Angst und Stress

Wie lebenswichtig solche Postulate sind, zeigt ein kurzer Blick auf die heutige Arbeitssituation:

  • Neue Technologien zerstören mehr Arbeitsplätze als sie neue schaffen.
  • Erwerbslose leiden an Depressionen, verlieren ihr Selbstwertgefühl und sind vom Ausschluss aus den sozialen Netzen bedroht.
  • Angst und Stress steigen bei jenen, die noch eine Erwerbsarbeit haben.
  • Die Wirtschaft übernimmt das Primat über die Politik und verabschiedet sich zunehmend von ihrer sozialen Verantwortung.
  • Viele Jugendliche sehen wenig Chancen, je einen befriedigenden Arbeitsplatz zu finden.
  • Frauen sind in der Arbeitswelt noch immer stark benachteiligt; sie leisten insgesamt mehr, verdienen aber weniger als die Männer.
  • In Zusammenarbeit mit ihren Partnerorganisationen im Süden setzen sich Fastenopfer und Brot für alle dafür ein, dass die Voraussetzungen für ein Leben in sozialer Sicherheit geschaffen werden.

Dazu ein paar Beispiele:

Überleben sichern

In den Armenquartieren von Lima haben sich Nachbarschaften zu Gemeinschaftsküchen – „comedores“ – zusammengetan, damit es jeder Familie mindestens einmal im Tag zu einer nahrhaften Mahlzeit reicht. Aus dieser Selbsthilfeaktion sind weitere Kleinunternehmen entstanden, eine Bäckerei zum Beispiel, und ein genossenschaftlich geführter Laden für die Dinge des täglichen Bedarfs. Solche Projekte, die vom Fastenopfer unterstützt werden, dienen der ganzen Gemeinschaft und schaffen Arbeitssplätze.

Kleinbäuerliche Landwirtschaft

In Kitui, Kenia, haben 190 Selbsthilfegruppen, vor allem Frauen, ein eigenes Kredit- und Sparsystem aufgezogen. Sie kurbeln damit die Nahrungsmittelproduktion und ihre Vermarktung an und verbessern das Einkommen. Die Männer haben in der gleichen Zeit eine Ziegelei für den Eigenbedarf und den Verkauf aufgebaut. Das Fastenopfer unterstützt derartige Initiativen, die nicht zuletzt ein wirksames Mittel gegen die Landflucht sind, in Kenia und in andern Ländern des Südens.

Gute Ausbildung

Die globalisierte Marktwirtschaft trifft vor allem Menschen mit ungenügender oder fehlender Schulbildung. Deshalb ist Bildung ein Grundpfeiler der Hilfswerkarbeit in den Ländern des Südens. Ausbildung in Gesundheitsvorsorge und ökologisch orientierter Landwirtschaft gehören ebenso dazu wie Gemeinschaftsorganisation und Spar- und Kreditwesen.

Weg von der Strasse

In Peru müssten jedes Jahr eine halbe Million neuer Arbeitsplätze allein für Jugendliche geschaffen werden. In mehreren Städten bietet die Organisation Manthoc mit Unterstützung des Fastenopfers Jugendlichen eine Alternative an: Zum Beispiel Kurse, in denen der Betrieb eines eigenen Geschäfts erlernt werden kann. Wer sich einsetzt, darf mit einem kleinen Startkapital rechnen. Jungen Menschen, Burschen und Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren, wird zudem der Einstieg in den Beruf als Mechaniker, Schneider oder Schuhmacher geboten.

Fairer Handel

Als Mitglied des Stiftungsrates von „Max Havelaar Schweiz“ setzt sich das Fastenopfer für den Fairen Handel ein. Produzentinnen und Produzenten von Kaffee, Tee, Kakao, Honig und Bananen erhalten einen besseren Preis für ihre Produkte, sofern diese unter sozial gerechten Bedingungen erwirtschaftet werden. Auch die Stiftung STEP für fairen Teppichhandel ist eine Initiative von Fastenopfers, Brot für alle und weiterer Hilfswerke. STEP wendet sich gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen, ungerechte Löhne, missbräuchliche Kinderarbeit und Schuldknechtschaft.

Menschenwürdigere Welt

„Solidarität schafft Arbeit“. Mit unserem solidarischen Handeln und mit unserer Spende, bezeugen wir, dass wir nicht blosse Produktionsfaktoren im Dienste einer unmenschlichen Maschinerie sein wollen, sondern selbstbewusste Frauen, Männer und Kinder, die gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern in den Ländern des Südens an einer menschenwürdigeren Welt arbeiten.

Men Dosch, Fastenopfer

 

Nicht nur Produktionsfaktoren

„Als Ebenbilder Gottes sind Frauen, Männer und Kinder unendlich mehr als blosse Produktionsfaktoren. Würde und Sinnerfüllung gründen nicht nur in der Erwerbsarbeit. Arbeit und Kapital müssen im Dienste des Menschen stehen. Menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen im Süden wie im Norden gehören unabdingbar dazu.“

Aus der Botschaft zur Fasten-Aktion 1999

 

Nachhaltige Entwicklung

„Wir stärken durch unsere Projektunterstützung und entwicklungspolitische Arbeit die Basisorganisationen der Ausgeschlossenen und Verarmten und beziehen diese in die wichtigen Entscheidungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein. Wir fördern den fairen Handel und stehen für eine nachhaltige und soziale Entwicklung ein.“

Aus der Botschaft zur Fasten-Aktion 1999

Was tun, wenn während 300 Kilometern entlang des Napo-Flusses kein richtiges Spital und zu wenig Ärzte vorhanden sind? 1992 schlug hier die Kapuzinermission das Projekt „Gesundheits-Animatoren“ vor, damit die Bevölkerung sich selber gesundheitlich betreuen kann. In andern Gegenden der Erde werden solche angelernten Gesundheitshelfer „Barfuss-Doktoren“ genannt.

Gesundheits-Komitee
Basisgemeinden

Wir gingen davon aus, dass die Leute in der Lage sein sollten, die gewöhnlichen Krankheiten selber zu diagnostizieren und die entsprechenden Mittel zu verabreichen. Warum sollten die Bauern und die Einheimischen, die Kolonisten und die Indios nicht fähig sein, dies nach einer kurzen Einführungszeit zu tun?

Die Gemeinschaften, die dieses Projekt akzeptieren, müssen zunächst ein Gesundheitskomitee bilden, das vor allem die Aufgabe hat, nach einem vorgelegten Plan, einfache, hölzerne Krankenstationen aufzubauen und zu verwalten. Sie wählen dann zwei Personen als „Gesundheits-Animatoren“, die während fünf Jahren jedes Trimester Kurse von je fünf Tagen besuchen. 50 Gemeinschaften von Indios und 30 von Kolonisten machen bei diesem Projekt mit.

50 Medikamente

Wenn die ausgebildeten Gesundheits-Animatoren in ihre Dörfer zurückkehren, bringen sie die Medikamente mit, die für die Krankheiten bestimmt sind, die sie zu diagnostizieren gelernt haben. Bei jedem Kurs gehen die verantwortlichen Ärzte das Gelernte mit ihnen nochmals durch und unterbreiten ein neues Programm. Nach und nach bauen so die Gesundheitshelfer ihre Kenntnisse aus und erlangen so eine gewisse Sicherheit. Nun sollten sie in der Lage sein, über 50 Medikamente zu verabreichen.

Ohne Lohn

Wenn man eine dieser Krankenstationen besucht, ist man verwundert zu sehen, mit welcher Einfachheit und Geschicklichkeit die Gesundheits-Animatoren eine Diagnose stellen und die Medikamente verabreichen. Wenn jemand verletzt ist, gibt ihm der Animator eine Spritze gegen Starrkrampf, wäscht ihm die Wunde, näht sie, macht einen Verband und verabreicht ihm die nötigen Antibiotika.

Diese „Barfuss-Doktoren“ sind einfache Jäger oder Bauern, die mit ihrer Beobachtungsgabe und ihrem gesunden Menschenverstand für ihre Dörfer einen unermesslichen Dienst leisten. Sie haben keinen Lohn, sollen aber gratis Zutritt zu den Medikamenten für ihre Familien haben. Selbst wenn sie fähig sind, eine Diagnose zu stellen und einen Grossteil der Kranken zu pflegen, wissen sie, dass sie nicht Ärzte sind und diese nicht ersetzen können. In schweren Fällen veranlassen sie darum die Überführung in ein Krankenhaus.

Kontrolle

Jeden Monat besuchen die Projektärzte die Krankenstationen und ihre Animatoren. Sie prüfen die Hefte der Krankenbesuche, worin die Namen der Kranken, ihre Krankheiten und die abgegebenen Medikamente verzeichnet sind. Das ist auch der Moment, wo der Animator mit dem Arzt spricht und ihn um Rat und Hilfe fragt. Er ist nicht berechtigt, Medikamente ausserhalb der Zentralapotheke des Projekts zu kaufen. Er muss unbedingt die Medikamente gebrauchen, die er in der Ausbildung kennen gelernt hat.

Erfolge

Seit der Lancierung dieses Projekts wurden mehr als 150 000 Personen in den Krankenstationen behandelt. Das bedeutet eine Zeit- und Geldersparnis für die Kranken und Verletzten, die nun nicht mehr die langen Distanzen für eine Behandlung zurückzulegen haben. Zudem bezahlen sie für die Dienste und die Medikamente einen vernünftigen Preis. Ausserdem ist die Vorbeugung ein anderes Ziel dieses Projektes. Der Animator ist beauftragt, den Gesundheitszustand aller Kinder, die eine Schule besuchen, zu prüfen. Er tut dies in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium. Ebenso ist er an den staatlich organisierten Impfaktionen für Säuglinge und Mütter beteiligt.

Zähne ziehen

Die Kapuziner-Mission hat inzwischen das Projekt an die Einheimischen übergeben. Diese haben die Stiftung „Amazonische Gesundheitsbehörde“ gegründet. Die Mission hat soeben ein neues Projekt lanciert: die Ausbildung von Animatoren für die Zahngesundheit. Damit sollen Vertreter des Volkes befähigt werden, von Karies befallene Zähne zu behandeln oder sie wenn nötig zu ziehen. Auch hier wird auf Prophylaxe Wert gelegt. Heute dürfen die Dörfer stolz sein auf ihre Einrichtungen im Dienste der Gesundheit. Der grosszügige Einsatz der Barfuss-Doktoren“ wirkt sich sehr positiv aus auf die Gesundheit der Bevölkerung in der abgelegenen Gegend des Rio Napos.

Roque Grandez
Übersetzung: Karl Bauer

 

Während dreizehn Jahren habe ich mitten im Urwald des Amazonas gearbeitet. Um die Ölvorhaben auszubeuten, hatten dort die Ölgesellschaften eine Strasse quer durch den Urwald gebaut. Die Armen, d.h. die Leute, die kein eigenes Land besassen, zogen aus ganz Ecuador dorthin und liessen sich entlang der Strasse nieder. Es war ein unerhörtes Abenteuer, auf das sie sich in dieser „grünen Hölle“ einliessen. Die Leute, die hierher kamen, kannten sich gegenseitig nicht und lebten weit zerstreut voneinander. Die Kirche hat ihnen geholfen, sich zusammenzutun und miteinander die Zukunft an die Hand zu nehmen.

Die Siedler waren ohne jede Ausbildung und hatten den Wunsch, dass es ihren Kindern besser gehen soll. Wir haben ihnen geholfen, kleine Schulen zu bauen. Sie taten es mit ihren eigenen Händen und mit dem wenigen Geld, das sie erübrigen konnten. Dann haben sie dazu beigetragen, die Lehrer zu bezahlen, bis die Regierung diese Aufgabe übernommen hat. Weil sie Christen sind, wollten sie eine casa de Dios, eine Kapelle, einen Versammlungsort für Gebet und Weiterbildung. Wir haben ihnen geholfen, die casa de Dios zu bauen.

Basisgemeinden

All dies hätte nicht verwirklicht werden können, wenn die christlichen Basisgemeinschaften nicht wöchentlich oder zumindest alle zwei Wochen sich versammelt hätten, um die anstehenden Fragen zu besprechen und den Projekten eine konkrete Gestalt zu geben. Jede derartige Zusammenkunft beginnt mit dem Vorlesen eines Evangelien-Abschnittes. Dann sagt jeder Teilnehmer, was ihm zu diesem Text einfällt – oder treffender: was ihm der Heilige Geist eingibt. All dies hätte nicht verwirklicht werden können, wenn die christlichen Basisgemeinschaften nicht wöchentlich oder zumindest alle zwei Wochen sich versammelt hätten, um die anstehenden Fragen zu besprechen und den Projekten eine konkrete Gestalt zu geben. Jede derartige Zusammenkunft beginnt mit dem Vorlesen eines Evangelien-Abschnittes. Dann sagt jeder Teilnehmer, was ihm zu diesem Text einfällt – oder treffender: was ihm der Heilige Geist eingibt. Einfache Gläubige ohne besondere Ausbildung übernehmen in der Basisgemeinde Verantwortung und Aufgaben, und es sind vor allem die einheimischen Laienmissionarinnen und -missionare, die wertvollste Aufbauarbeit leisten.

Bischof wird ermordet

Ins Amazonasbecken sind die Ölgesellschaften eingedrungen ohne jede Rücksichtnahme auf die einheimische Bevölkerung, die schon seit Jahrhunderten dort wohnte. In dieser Situation erwächst der Kirche eine besondere Aufgabe gegenüber der Regierung und den staatlichen Institutionen. Die Kirche hat sehr energisch reagiert. Angesichts der existenzbedrohenden Ausbeutung der Wälder durch die Holz- und Ölgesellschaften hat der Bischof von Coca, Alejandro Labaca, ein Kapuziner aus Spanien, zusammen mit den ansässigen Kapuzinern Partei für die Indio-Bevölkerung ergriffen. Zu ihrem Schutz hatte der Bischof sich mitten in ihrem Gebiet niedergelassen und war einer von ihnen geworden. Er bemühte sich, in ihre Kultur hineinzuwachsen. Dank seiner Bemühungen und Interventionen bei den Behörden hat der Staat den Indios schliesslich 350 000 Hektaren Land zugeteilt. Seinen Einsatz für das Evangelium hat er mit dem Tod bezahlt. Im Juli 1987 durchbohrten ihn die Lanzen zweier Krieger eines benachbarten Stammes. Sie hatten ihn fälschlich für einen Vertreter einer Ölgesellschaft gehalten. Noch heute erhebt die Kirche von Ecuador ihre Stimme zugunsten der Indios. Sie tritt ein für ihr Recht, auf dem eigenen Land zu leben.

Alain Sermier
Übersetzung: Thomas Morus Huber

 

Quito, die Hauptstadt des lateinamerikanischen Staates Ecuador, liegt auf 2800 Metern Höhe. Von hier aus steigt man bis auf 200 Meter hinunter, wo im Osten die weiten Urwaldgebiete des Amazonas liegen.

Hier ist die Heimat zahlreicher Indio-Völker, die bis in die Mitte unseres Jahrhunderts relativ unbehelligt lebten. In der Hauptstadt interessierte sich kaum jemand dafür. „Bisher hatte man in Quito vom Urwald nur eine dunkle und ungenaue Ahnung. Man erzählte sich Schauergeschichten“, stellte ein weisser Ecuadorianer fest.

1967 wurde alles anders. Im Amazonas-Gebiet wurde Erdöl entdeckt. Grosse Firmen wie die US-amerikanische Texaco erschlossen den Urwald durch Strassen und Flugplätze. Um das Öl an die Küste zu transportieren, bauten sie eine 1000 Kilometer lange Pipeline. Die Indios nennen sie „Boa“. Diese künstliche Riesenschlange ist das Symbol einer Entwicklung, welche die Einheimischen dem Würgegriff der „Zivilisation“ aussetzt. Die Urvölker Huaorani, Cofanes, Sionas, Secoyas, Quichuas und Shuaras sind in Gefahr.

Zwei Welten stossen hier aufeinander. „Die Europäer und US-Amerikaner betrachten den Urwald als Lieferant von Rohstoffen. Für uns ist er Lebensraum“, betont einer der bedrohten Indios.

Im Kampf um die Modernisierung, beziehungsweise ums Überleben als kulturell eigenständige Völker, spielten die christlichen Missionen von Anfang an eine bedeutende, aber gegensätzliche Rolle. Die Zeitschrift „Sonntag“ fasste sie am Anfang ihres Artikels „Der Fluch des schwarzen Goldes“ mit den Worten zusammen: „Indianische Völker im ecuadorianischen Amazonas sind zur Zielscheibe der evangelikalen Sekten geworden, deren Arbeit von Erdölkonzernen bezahlt wird. Die Kapuziner gehen einen anderen Weg: Respekt vor den indianischen Kulturen wird dort grossgeschrieben.“ (18. 6. 98)

Nicht nur die ursprünglichen Bewohner, auch die Siedler, die von der Regierung in den Urwald geschickt wurden, gehören zu den Opfern einer Entwicklung, die auf menschliche Schicksale kaum Rücksicht nimmt. Wie die folgenden Artikel zeigen, sind die Kapuziner bemüht, auch ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

Walter Ludin

 

Ecuador

Von der fast zehn Millionen Einwohnern sind nach offiziellen Angaben 35 % Mestizen (Mischlinge von Weissen und Indios), 25% Weisse, 20% Indios, 15% Mulatten (Mischlinge von Weissen und Schwarzen) sowie 5% Schwarze. Der Indianer-Missionsrat CIMI schätzt jedoch die indianische Bevölkerung mehr als doppelt so hoch ein, nämlich 43%. 93% der Bevölkerung sind katholisch. Dazu kommen Minderheiten von Protestanten, Juden, Bahai und indianische Naturreligionen.

 

Kurznachrichten

jumi – Peace

Dienstag, 31. Mai 2022

Wir glauben an Frieden! Das ist unsere Hoffnung und dafür setzen wir uns ein!

jumi – zäme unterwägs

Freitag, 6. Mai 2022

In diesem jumi erzählen Pfadi, Jubla und die Minis, was Kinder bei ihnen machen können.

Aus dem Kloster Dornach

Montag, 2. Mai 2022

Im ehemaligen Kapuzinerkloster ist immer was los …

Käfer und Wurm

Dienstag, 12. April 2022

Dieses jumi erzählt von Käfern, Würmen und anderen Kleinsttieren.

jumi – Kraft

Donnerstag, 20. Januar 2022

Dieses jumi schaut zusammen mit der Fastenaktion nach Laos, einem faszinierenden Land in Asien.